Waldershof-Rundgang Von der Kösseineaue bis zum Schulgelände

Oswald Zintl
Der Blick in die Kösseineaue von Pfaffenreuth aus. Foto: Stefan Müller

Beim kommunalpolitischen Spaziergang des CSU-Ortsverbandes Waldershof informiert Bürgermeisterin Margit Bayer über mittel- und langfristige Planungen und nimmt Stellung zu laufenden Projekten. Priorität haben die Schulsanierung und der Neubau des Kindergartens.

 
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Sieben Anlaufstellen gab es beim kommunalpolitischen Spaziergang des CSU-Ortsverbandes am Dienstagabend in der Kösseinestadt Waldershof. Bürgermeisterin Margit Bayer, ihr Stellvertreter Mario Rabenbauer und Fraktionssprecher Maximilian Kastner konnten dazu interessierte Bürger begrüßen.

Treffpunkt war die Brücke zum Rosenhammer. Hier erinnerte Margit Bayer an die Sanierung der Brücke, die bei Unwetterlagen immer wieder überflutet wurde. Stadtrat Stefan Müller, der vor Jahren auch die Öko-Gruppe ins Leben gerufen hatte, machte deutlich, wie wichtig der angrenzende Bereich für den Natur- und Umweltschutz ist: „Die Kössein zwischen der Rosenhammerbrücke und dem Freibad Marktredwitz mäandert noch weitgehend im ursprünglichen Zustand und stellt somit einen absolut schützenswerten Auen- und Überschwemmungsbereich dar.“ Müller hat dazu mit seinen Mitstreitern schon länger Ideen eingebracht: „Mit der Aussichtsplattform am Goldsteig ‚Schau in d’ Au“ sollen Wanderern an einem Infopoint das Auenklima sowie die Vegetation und die Tierwelt vorgestellt werden.“ Natürlich soll der Ort auch dazu dienen, die einzigartige Atmosphäre der Auenlandschaft zu spüren, wenn der Biber einen Teil des Baches anstaut oder sich in diesem Bereich des Egergrabens auf Grund der absinkenden kalten Luft die seltsamsten Nebelformationen bilden. Gespräche mit der Stadt Marktredwitz fanden bereits statt, da der Goldsteig ein sehr gut frequentierter Prädikatswanderweg ist, der beide Städte verbindet und somit viel Entwicklungsmöglichkeiten auch im Bereich Naherholung und sanftem Tourismus bietet. Dazu die Bürgermeisterin: „Wir haben dieses Projekt auf dem Schirm und werden über den Bauhof die Aussichtsplattform realisieren.“

Bau der Ortsumgehung geht voran

Beim Gang durch den Markt erklärte Margit Bayer: „Innenstadtentwicklung ist und bleibt mittel- und langfristig ein brennendes Thema. Der Bau der Ortsumgehung schreitet voran, und auch im Markt soll es vorangehen.“ Zu den beiden erworbenen Gebäuden (Markt 55 und Walbenreuther Straße 1) sagte Die Bürgermeisterin: „Für das Gebäude im Markt 55 wird aktuell eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Diese soll klären, ob ein Erhalt des Gebäudes oder ein Abriss mehr Sinn ergibt.“ Eine Alternative nach einem Abbruch wäre, das Gebäude in der vorherigen Form wieder neu aufzubauen oder eine ansprechende Freifläche zu gestalten. Eine Entscheidung muss letztendlich der Stadtrat treffen. „Die alte, geschützte und ortsbildprägende Kastanie soll dabei auf jeden Fall erhalten bleiben. Als letzter der alten großen Bäume, die es im Markt einmal gab“, ergänzte Margit Bayer.

Zum Objekt Walbenreuther Straße 1 hat nach Auskunft der Bürgermeisterin der Leiter der Abteilung Städtebauförderung bei der Regierung der Oberpfalz, Hubert Schmid, folgenden Vorschlag gemacht: „Es gibt aktuell hohe Fördersätze für die Sanierung von innerstädtischen Leerständen, in denen dezentraler Wohnraum für Geflüchtete geschaffen wird. Diese Förderungen sind unabhängig von der Finanzkraft der Kommune. Insgesamt soll das Gebäude definitiv erhalten bleiben. Es eignet sich grundsätzlich als Wohngebäude für maximal eine Familie.“ Auch hierzu wurden bislang keine konkreten Entscheidungen im Stadtrat getroffen. „Es existiert eine sehr ansprechende Projektskizze unseres Stadtplaners Peter Kuchenreuther. Diese könnte auch von einem privaten Investor zur Umsetzung gebracht werden, soweit es einen Interessenten geben sollte“, ergänzte Bayer.

Unterstützung des Freistaats

Zur Innenstadtentwicklung gibt es im Rahmen der Städtebauförderung umfangreiche Unterstützung seitens des Freistaats. Leider scheint die Behörde an der Regierung personell stark überlastet zu sein – die Bearbeitungszeiten dauern oft Monate. „Das erschwerte uns das Vorwärtskommen in den vergangenen Monaten leider deutlich“, kritisierte Margit Bayer. Sie habe am Rande eines Festaktes in einer Nachbarkommune den Leiter der Städtebauförderungsabteilung beiseite nehmen und dazu bewegen können, direkt im Anschluss noch in Waldershof vorbeizukommen und sich ein Bild zu machen beziehungsweise die eine oder andere Entscheidung kurzfristig zu treffen. „Ich bin dankbar, dass wenigstens das gelungen ist und hoffe auf eine Besserung der Situation in den kommenden Monaten“, hofft Margit Bayer.

Schulsanierung und Kindergarten haben Priorität

Ein weiterer Stopp war am Feuerwehrgerätehaus. Hier machte die Bürgermeisterin deutlich, dass mit dem Anbau ans Feuerwehrhaus und den notwendigen Eingriff im Bereich des Stadtparkes für eine gefahrlose Anfahrt und Ausfahrt bei Einsätzen die Themen Naturschutz und gesetzliche Bestimmungen in Einklang zu bringen sind. „Ich möchte dieses Projekt auf jeden Fall noch in meiner ersten Amtsperiode zum Abschluss bringen“, ist Bayer zuversichtlich.

Zum Abschluss des Rundgangs am Gelände der Jobst-vom-Brandt-Schule machte die Bürgermeisterin deutlich, dass die Schulsanierung und der Neubau des Kindergartens absolute Priorität haben: „Die Fertigstellung des Kindergartens muss zum Ende des Jahres 2024 abgeschlossen sein.“

Letztendlich machte die Bürgermeisterin deutlich: „Die beiden Projekte im Markt stehen aber nicht ganz vorne auf der Agenda. Nach der rund zehn Millionen Euro teuren Schulsanierung, dem rund sieben Millionen Euro teuren Kindergartenneubau, dem Feuerwehrhausanbau, diversen Straßenbauprojekten, dem städtischem Beitrag zur Ortsumgehung und dem RIO-Gebäude dürfte wohl noch einige Zeit vergehen, bis wir dort in die Umsetzung gehen können. Die Notwendigkeit besteht auf jeden Fall.“

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