Waldershof Schüler erlaufen 5650 Euro für gutes Klima

Stolz präsentieren Johanna Reger (links), Rektorin der Jobst-vom Brandt-Schule, und die Waldershofer Bürgermeisterin Margit Bayer zusammen mit Grundschülern den symbolischen Scheck. Foto: Wolfgang Erhard

Die Spende der Initiative fließt in den Schulgarten und eine Baumpflanzaktion im Herbst. Auch dann wird die Jobst-vom Brandt-Schule noch nichtbezugsfertig sein. Trotzdem ist Margit Bayer mit dem Baufortschritt zufrieden.

 
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Die positiven Aspekte von Bewegung lassen sich auch mit dem Klimaschutz verbinden. Das zeigt das Schulprojekt „Wir laufen für ein besseres Klima“, an dem sich 24 Schulen im Landkreis Tirschenreuth, darunter auch die Jobst-vom Brandt-Schule Waldershof, beteiligt haben. Ein Kernelement des Projekts ist die Spendenaktion, bei der die Schüler Gelder von Sponsoren für jede gelaufene Runde sammelten. Diese Spenden werden für eine Baumpflanzaktion im kommenden Herbst verwendet.

Deutschland einmal durchquert

„Für die Kinder war klar, dass das erlaufenen Geld in ihr Schulgelände invertiert werden muss, da hier großer Handlungsbedarf besteht. Umso größer war deswegen ihre Motivation“, sagt Johanna Reger, Rektorin der Jobst-vom Brandt-Schule. 148 Kinder liefen innerhalb von anderthalb Stunden 1358 Runden über jeweils 674 Meter um das Waldershofer Schwimmbad. So kamen am Ende 915 292 Meter, also etwa 915 Kilometer zusammen. „Wir haben Deutschland zusammen quasi einmal von Süd nach Nord durchquert“, stellte eine Viertklässlerin fest.

Erwartungen übertroffen

„Insgesamt erliefen die Kinder 5650 Euro an Spenden und übertrafen so alle Erwartungen“, fasst die Schulleiterin den Erfolg zusammen. „Als im Winter die Bäume und Sträucher im Schulgelände im Rahmen der Generalsanierung der Jobst-vom Brandt-Schule gefällt wurden, waren viele Schülerinnen und Schüler schockiert. Sie wollten Plakate malen und protestieren.“ Erst als die Schulleitung den Kindern erklärt habe, dass für jeden gefällten Baum zwei neue gepflanzt werden, hätten die Kinder eingelenkt.

Hochbeete, Obstbäume und Beerensträucher

In Absprache mit der Stadt, dem Elternbeirat und dem Kollegium soll das erlaufene Geld in den Schulgarten fließen. „Durch den Bau von Hochbeeten, Obstbäumen und Beerensträuchern können im neuen Schulgarten Lebensmittel, die in der Schulküche beispielsweise als Salat verwertet werden, vor Ort angebaut werden. So werden Transportwege und der CO2-Ausstoß von Lieferfahrzeugen eingespart. Die Kinder können sicher sein, dass sie Bio-Lebensmittel anbauen und durch den Verzicht auf Spritzmittel Tiere und Pflanzen schonen“, nennt Reger die Vorzüge der Aktion. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, die Beete in den Arbeitsgemeinschaften „Schulgarten“ ganzjährig selbst zu pflegen, beim Ernten mitzuhelfen und in der Arbeitsgemeinschaft „Gesunde Snacks“ die Früchte zu verarbeiten. „Die Kinder wussten vor dem Lauf, dass sie durch ihren Beitrag unmittelbar einen Erfolg in Sachen Klima- und Umweltschutz erzielen und die ökologische Situation unserer Schule verbessern können. Dies spornte sie an. Jedes Kind hat im Rahmen seiner Möglichkeiten seine beste Leistung gezeigt.“

Margit Bayer sagt Unterstützung des Bauhofs zu

Auch Bürgermeisterin Margit Bayer ist stolz auf die Leistung der Mädchen und Jungen. Sie wird das Geld nun auf dem Stadtkonto verwahren. „Die Kinder sollen in ihrem Garten – zusätzlich zu dem, was die Stadt im Rahmen der Erneuerung der Außenanlagen finanzieren wird – von dem erlaufenen Geld das bekommen, was sie sich wünschen. Das können Kräuterspiralen, Insektenhotels oder Resultate weiterer tolle Ideen der Kinder sein, die die Biodiversität stärken und unserer Natur gut tun.“

Sanierung wird Elf-Millionen-Marke knacken

Lob gab es von der Bürgermeisterin auch für den Fortschritt der Sanierungsarbeiten an der Jobst-vom-Brandt-Schule, die das Stadtratsgremium gemeinsam mit Iris Seeber vom Bauamt und Architekt Peter Hilgarth besichtigte. „Der Baufortschritt ist deutlich sichtbar. Die Kosten, die sich aktuell auf 10,7 Millionen Euro belaufen und damit die Schätzkosten von 10,2 Millionen Euro überschreiten, werden vermutlich auch noch die Elf-Millionen-Marke knacken“, sagt die Bürgermeisterin. „Verantwortlich sind vor allem die Außenanlagen, die teuer zu Buche schlagen, und so manche unerfreuliche Überraschung, die man bei Sanierungen einfach einkalkulieren muss.“ Die Fenster seien bereits eingesetzt, ein Fliesenleger sei am Werk, die grau-rote Fassade in Arbeit. „Die neue Schule wird hell und bunt und bleibt dank des Verzichts auf einen Neubau flächentechnisch unglaublich groß.“

Roland Grillmeier ist Schirmherr

Der Schulgarten, der Dank der Spende des Projektes „Wir laufen für ein besseres Klima“ vielversprechend angelegt wird, wird sich in die freundliche moderne, Gestaltung einreihen. Die Schirmherrschaft für dieses wegweisende Projekt hat Landrat Roland Grillmeier übernommen.

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