Eher skeptisch äußerte sich Freie-Wähler-Sprecher Winfried Neubauer. Er forderte, statt eines Beitritts zum Zweckverband erst einmal Kontakt mit der Polizei aufzunehmen und eine Überwachung anzufordern. Da gebe es mit Sicherheit noch Kontingente. "Die Polizei ist einfach kompetent und rechtssicher", sagte Neubauer, als Polizeibeamter im Ruhestand mit der Materie vertraut.
Auch SPD-Sprecher Jürgen Ranft sah die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband kritisch. Klar sei: Der ruhende Verkehr müsse nicht überwacht werden. Beim fließenden Verkehr sei er hin- und hergerissen. Fest stehe, dass man in Waldershof und den Ortsteilen kaum Unfallschwerpunkte habe. Mit einer Verkehrsüberwachung schaffe man bei vielen Bürgern eher Unfrieden. "Freunde machen wir uns dadurch jedenfalls nicht."
Bürgermeisterin Bayer bezweifelte, dass eine Verkehrsüberwachung durch die Polizei immer dann möglich ist, wenn die Kommune dies wünsche. Mit dem Zweckverband hingegen habe man das Überwachungsgeschehen selbst in der Hand. Und der Aufwand sei überschaubar. "Wir können überwachen lassen, wir müssen nicht." Selbst wenn nur zweimal im Jahr geblitzt werde, würde dies bei den Autofahrern Wirkung zeigen.
Nach einigem Hin und Her und dem Vorschlag von Oskar Kastner (FW), erst einmal andere und mildere Maßnahmen zu probieren - "mir geht das zu flott" - drängte die Rathauschefin, über das Thema abzustimmen. Der Beschlussvorschlag lautete folgendermaßen: "1. Die Stadt Waldershof beschließt, dass sie ab sofort die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach Paragraf 24 des Straßenverkehrsgesetzes aufnimmt, die Verstöße gegen die Vorschriften über die zulässige Geschwindigkeit von Fahrzeugen betreffen. 2. Die Stadt Waldershof tritt dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz bei." Schließlich werden die Verfolgung und Ahndung der entsprechenden Ordnungswidrigkeiten dem Zweckverband übertragen.
Für den Beitritt stimmten die CSU/Wählerbund-Fraktion sowie die Freie-Wähler-Stadträtinnen Gisela Kastner und Michaela Härtl. Dagegen stimmten die Fraktion der SPD sowie die Freie-Wähler-Stadträte Winfried Neubauer, Oskar Kastner und Matthias Wolf.