Nachdem die Atemschutzträger den Bewohner aus dem völlig verrauchten Zimmer gerettet hatten, löschten sie den offenbar durch eine Zigarette in Brand geratenen Fußboden und den Rollstuhl. Auch die Polizei nennt eine Zigarette als wahrscheinliche Ursache des Feuers.
"Der Flur und das Treppenhaus waren komplett verqualmt. Wir mussten uns von zwei Seiten zum betreffenden Bereich vorarbeiten", sagt Müller. Die Feuerwehr blies den Rauch letztlich mit einem Überdruckbelüfter aus dem Haus und sorgte für frische Luft. Danach kontrollierten die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Roten Kreuzes sowie mehrere Notärzte die Frauen und Männer in den übrigen Zimmern in dem vom Brand betroffenen Trakt. Kein Bewohner hatte sich eine Rauchgasvergiftung zugezogen. Im Laufe des Abends sahen die Sanitäter auch nach allen übrigen Bewohnern in dem Haus. "Die Atemschutzträger haben sich hier zurückgehalten. Ich glaube, es wäre nicht so gut gewesen, wenn unsere Kräfte die Frauen und Männer in voller Montur besucht hätten", sagt Müller. An Schlaf war für die Senioren angesichts der Aufregung im und vor dem Haus aber ohnehin nicht mehr zu denken.
Angesichts der Corona-Krise sind Feuerwehreinsätze eine noch größere Herausforderung. "Wir müssen Listen mit den am Einsatz beteiligten Feuerwehr-Frauen und -Männern schreiben. Jeder muss Maske tragen, außerdem desinfizieren wir die Sitze der Fahrzeuge", berichtet Müller.
Den Schaden im Seniorenheim beziffert Sozialteam-Regionalleiter Andreas Neugirg auf mehrere 10 000 Euro. "Der Ruß und der Rauch haben ihre Spuren hinterlassen. Und das Zimmer, in dem es gebrannt hat, müssen wir komplett sanieren." Er sei dankbar, dass die Rettungskräfte so schnell am Heim gewesen seien - die Waldershofer Wehr sei in nicht ganz fünf Minuten vor Ort gewesen. "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sich auf Feuerwehr, BRK und natürlich auch auf unser Personal so gut verlassen kann." Auch die technische Sicherheit sei im Senioren-Servicehaus extrem hoch, was die zuverlässig und schnell anschlagende Brandmeldeanlage bestätigt habe.
Kurz nachdem die Rettungskräfte abgerückt waren, alarmierten Mitarbeiter des Hauses erneut die Waldershofer Feuerwehr. "Pfleger hatten in einem Zimmer im zweiten Stock Rauch gerochen und sind auf Nummer sicher gegangen. Wir haben alles kontrolliert, aber keinen weiteren Brandherd festgestellt. Es ist gut und nach dem ersten Brand nur zu verständlich, wenn die Verantwortlichen so reagieren", sagt Kommandant Stefan Müller. Den Einsatz leitete Kreisbrandrat Andreas Wührl. Am Dienstagvormittag halfen mehrere Mitarbeiter des Seniorenheims, die verrauchten Flure zu säubern.