Warnstreik bei Glen Dimplex Menschenkette für mehr Lohn

Die IG Metall will mehr Einkommen und eine Sicherung der Arbeitsplätze. Die Beschäftigten betonen ihre Bereitschaft zum Arbeitskampf, sollten die Arbeitgeber nicht einlenken.

Mit einer langen Menschenkette haben am Donnerstag rund 70 Mitarbeiter von Glen Dimplex ihren Unmut über die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrund zum Ausdruck gebracht. Foto: /Melitta Burger

Kulmbach - Die Kette der Menschen war lang, die sich am Donnerstagmittag vor dem Betriebsgelände der Kulmbacher Firma Glen Dimplex aufgereiht hatte. Mit einem Warnstreik haben die Beschäftigten ihrer Forderung an die Arbeitgeber Nachdruck verliehen, ein akzeptables Tarifangebot auf den Verhandlungstisch zu legen. Zwei Stunden früher als sonst haben deswegen die Beschäftigten des Unternehmens ihre Schicht beendet und sind auf die Straße gegangen. Mit Maske und auf Abstand haben die Mitarbeiter für mehr Lohn gestreikt.

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„Um 12.30 Uhr am Donnerstag haben die Kulmbacher Kolleginnen und Kollegen gezeigt, dass sie nicht hilflos sind. Mit der Menschenkette haben sie deutlich gemacht: Wir stehen hinter unseren Forderungen“, sagte Volker Seidel, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall in Ostoberfranken, der die Glen-Dimplex-Belegschaft bei ihrem Warnstreik unterstützt hat. „Wir wollen Zukunft und Respekt“, betonte Seidel. „Das brauchen die Menschen nach dem Krisenjahr 2020.“

Auch nach bislang schon vier Verhandlungsrunde, die vorerst letzte am 26. Februar, habe sich laut IG Metall der Arbeitgeberverband VDM den Gewerkschaftskonzepten für mehr Geld, sichere Beschäftigung und Zukunft verweigert. Der VBM beharre auf einer Nullrunde für das laufende Jahr. „Die Arbeitgeber wollen ohne Kontrolle der IG Metall automatisch in Betrieben vom Tarifvertrag abweichen und Entgelterhöhungen gleich wieder kassieren können“, macht die Gewerkschaft deutlich und kritisiert: „Der Arbeitgeberverband will mit ‚betrieblichen Variabilisierungen’ das Herz unseres Tarifvertrags angreifen. Teile von Weihnachts- oder Urlaubsgeld sollen abhängig sein von der Lage im Betrieb – ohne Mitwirkung der IG Metall.“ Das werde man keinesfalls hinnehmen.

Die IG Metall fordert unter anderem vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Das Volumen der Einkommenssteigerung soll auch für Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung zur Verfügung stehen. Eine weitere Forderung: Unbefristete Arbeitsverhältnisse für alle Ausgebildeten nach bestandener Abschlussprüfung. Auch über einen tariflichen Rahmen für die betrieblichen Zukunftstarifverträge soll gesprochen werden. Zudem sind Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit einem Teilentgeltausgleich auf der Forderungsliste der Gewerkschaft.

Die IG Metall kündigte für die kommende Woche bereits weitere Warnstreik-Aktionen an, unter anderem in den Bereichen Bayreuth und Wunsiedel. Auch dann sollen Beschäftigte wieder früher ihre Schichten beenden, um die Tarifverhandlungen zu unterstützen, kündigte Volker Seidel an. „Wir stehen hinter unseren Forderungen.“