Ein internationales Forscherteam hat neue Erkenntnisse über die Herkunft des Wassers auf der Erde gewonnen.
Die Erdoberfläche ist zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Doch wie kommen die gewaltige Menge von 1,4 Milliarden Kubikkilometern dorthin. Forscher haben Neuigkeiten über die Herkunft des lebensspendenden Nass auf dem Blauen Planeten herausgefunden.
Ein internationales Forscherteam hat neue Erkenntnisse über die Herkunft des Wassers auf der Erde gewonnen.
Ohne Wie die Universität Heidelberg berichtet, erhielt die Erde ihr Wasser von Kleinplaneten, die relativ spät bei niedrigen Temperaturen im äußeren Sonnensystem entstanden. Auf diesen sogenannten Planetesimalen war Wassereis als Festkörper verfügbar.
Sie lieferten kontinuierlich Baumaterial für Planeten, auch für die Erde, deren Urmaterial wasserarm war. Früher entstandene Kleinplaneten verloren ihr Wasser hingegen.
„Die Erde sammelte solche wasserreichen Kleinplaneten oder ihre Bruchstücke in Form von Asteroiden oder Meteoriten während ihres Wachstumsprozesses auf“, erklärt der Berliner Planetenforscher und Erstautor der Studie, Wladimir Neumann. Nur deshalb sie die Erde „kein knochentrockener, lebensfeindlicher Planet“ geworden. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin „Nature Scientific Reports“ veröffentlicht worden.
Planetesimale sind die Vorläufer und Bausteine von Planeten. Sie entstehen, wenn sich große Mengen an Staubteilchen in Hochdruckzonen mit mehreren tausend Kilometern Durchmesser sammeln und unter der eigenen Schwerkraft zusammenfallen.
„Diese Kleinkörper haben nicht nur das Baumaterial für die Planeten geliefert“, erläutert Mario Trieloff, der am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg das Klaus-Tschira-Labor für Kosmochemie leitet. Von ihnen, so der Wissenschaftler, stammt auch das Wasser auf der Erde.
Diese Kleinplaneten entstanden laut den Ergebnissen der aktuellen Untersuchungen relativ spät bei niedrigeren Temperaturen außen im frühen Sonnensystem. Sie konnten ihr Wasser teilweise in Kristallen gebunden konservieren. Anders verhielt es sich mit Kleinplaneten, die früher und näher an der Sonne entstanden. Sie verloren ihr Wasser aufgrund der Hitze.
Die Ergebnisse basieren den Angaben zufolge auf rechnerischen Modellen. Das Forscherteam griff dabei auf Altersdaten bestimmter Klassen von Meteoriten zurück, die sich einst aus Kleinplaneten lösten.
Die Grundlagen für die Studie wurden an der Universität Heidelberg, am Institut für Planetenforschung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums in Köln sowie am Institut für Geodäsie der Technischen Universität Berlin gelegt. Daneben waren weitere internationale Forschungsinstitutionen beteiligt (mit AFP-Agenturmaterial).
Salzwasser
Die Oberfläche der Erde ist zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Alle Wasservorräte des Planeten umfassen insgesamt 1,4 Milliarden Kubikkilometer. Der Großteil davon besteht aus Salzwasser (97,5 Prozent) und fließt in den Meeren und Ozeanen.
Süßwasser
Süßwasser macht mit 35 Millionen Kubikkilometern Wasser gerade einmal 2,5 Prozent der weltweiten Wasserreserven aus. Der Großteil davon ist als Eis in den Gletschern der Arktis und Antarktis gebunden oder befindet sich als Grundwasser tief unter der Erde.
Trink- und Nutzwasser
Ob als Trinkwasser oder zur Bewässerung von Feldern: Wirklich zugänglich ist für uns Menschen eigentlich nur ein sehr kleiner Teil der Süßwasserreserven in Seen, Flüssen und Talsperren: nämlich 0,3 Prozent.