Weißenstein 30 neue Bäumchen – einer heißt Bert

Manfred Köhler
Kleiner Mensch betrachtet kleinen Baum: Andreas war bei der Pflanzaktion nur als Zuschauer dabei – aber vielleicht hält er zu der Libanon-Zeder, die seine Eltern gepflanzt haben, auch künftig Kontakt und wächst mit ihr gemeinsam auf. Foto: /Köhler

Zu einer Pflanzaktion auf dem Weißenstein bei Stammbach kommen 40 Helfer, auch viele junge. Die Bäumchen sind Teil eines künftigen robusten Mischwaldes, der auf Borkenkäferflächen entsteht.

 
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Wie gestaltet man den Wald der Zukunft? Um vor allem jungen Menschen Antworten auf diese Frage geben, hat die Marktgemeinde Stammbach in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg zu einer Baumpflanzaktion in den Gemeindewald auf dem Weißenstein eingeladen. Anlass war der „Tag des Baumes“.

Die Aktion stieß auf eine gewaltige Resonanz: Rund 40 Stammbacherinnen und Stammbacher jeden Alters kamen auf den Weißenstein, um zu Hacke und Spaten zu greifen und insgesamt 30 junge Bäumchen zu pflanzen.

Bürgermeister Karl Philipp Ehrler wies darauf hin, dass der Gemeindewald allen Einwohnern gehöre; die Aktion fördere die Verbundenheit der Menschen mit ihrem Wald, denn man könne nun über viele Jahre hinweg immer wieder auf den Weißenstein kommen und den Baum besuchen, den man an diesem Tag gepflanzt hat. Vor allem künftige Generationen würden von der Aufforstung profitieren.

Forstamtsrat Albrecht Roth, Revierleiter für Helmbrechts und verantwortlich für den Gemeindewald Stammbach, erklärte den Hintergrund der Aktion. Wegen des Borkenkäfers habe es am Weißenstein eine gewaltige Kahlschlagfläche gegeben, die mittlerweile bereits zu großen Teilen mit Eichen, Wildkirschen, Tannen, Esskastanien oder Lärchen neu bepflanzt worden sei. Bei der Auswahl der Bäume, die künftig einen robusten Mischwald bilden sollen, habe man auf die zu erwartenden Veränderungen des Klimas in der Region geachtet. Auf dem Weißenstein werde die Witterung zwar weiterhin eher rau bleiben, aber man müsse auch hier mit mehr Trockenheit rechnen.

Damit sollen künftig auch die Bäumchen zurechtkommen, die Albrecht Roth mitgebracht hatte, nämlich 15 Robinien und 15 Libanon-Zedern. Die Teilnehmer schwärmten damit aus, um an bereits markierten Stellen Löcher für die Setzlinge zu graben. Geschützt werden die Bäumchen mit Drahtgitter gegen Wildverbiss.

So manchem Setzling gaben die jungen Leute, die ihn pflanzten, auch einen Namen – zum Beispiel Bert. Augenzwinkernd erzählte Albrecht Roth, dass die Pflanzaktion die Gemeinde rund 60 Euro an Kosten gespart habe. Normalerweise setze ein einziger Waldarbeiter die gleiche Menge Bäumchen in etwa einer Stunde.

Zum Dank für ihren Einsatz wurden die fleißigen Helfer nach einer kleinen gemeinsamen Wanderung in die Gaststätte auf dem Weißenstein eingeladen.

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