Schnell und sicher schießen kann Lesser, bei ihm haperte es zuletzt immer am Laufen. Doch mit seinem tollen dritten Platz und dem Knacken der WM-Norm zeigte der Thüringer, dass er noch kein Auslaufmodell ist. "Seit ein paar Wochen fühle ich mich ganz vernünftig auf dem Ski. So, wie es heute gelaufen ist, kann ich absolut zufrieden sein mit mir", sagte der 32-Jährige im ZDF. Als 17. schafft es ansonsten nur noch Arnd Peiffer in die Top 20. "Ich drücke es mal vorsichtig aus: Die Strecke war alles andere als optimal präpariert", sagte Peiffer zu den sehr schwierigen Streckenbedingungen. Lesser holte mit einer starken Schlussrunde und der besten deutschen Laufzeit nach 20 Kilometern sein erstes Podest seit dem 17. Dezember 2017.
Erst mit zwei Siegen in den internen Ausscheidungsrennen hatte Lesser sich sein Weltcup-Ticket gesichert, nachdem er in der Vorsaison nach schwachen Leistungen in den IBU-Cup degradiert wurde. Lesser war so auch nur als Ersatzmann zur WM nach Antholz gereist, holte dann aber Single-Mixed-Silber und Staffel-Bronze. "Ich will mich wieder etablieren, so dass es gar nicht mehr zur Debatte steht, mich auszutauschen oder nicht", sagte der Suhler und lieferte eindrucksvoll ab. Im Sprint am Sonntag (10.30 Uhr) kann er nachlegen.
Bereits vor dem Auftakt hatten die Skijäger trotz der umfangreichen Hygienekonzepte mit zahlreichen Corona-Fällen und teils Quarantäne in bisher acht Nationen zu tun. Der Thüringer Philipp Horn, der bereits vor mehreren Wochen einen positiven Test hatte, flog nach einem "indifferenten" Befund nach Hause.
Dennoch ist der Weltverband IBU sicher, dass sein System funktionieren wird. "Es wird sich einspielen, es besteht kein erhöhtes Risiko für die Teilnehmer. Nach dem Einchecken in die Blase ist man relativ sicher", sagte IBU-Pressesprecher Christian Winkler.
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