Welterschöpfungstag Appell für weniger Ressourcenverbrauch

Am 20. Juni hat die Menschheit so viele Ressourcen verbraucht, wie die Erde nachliefern kann. Darauf weisen die Hofer Kreistags-Grünen hin.

 
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Ausbeutung der Erde: Der Welterschöpfungstag markiert das Datum, an dem die Menschheit auf Kosten der nachfolgenden Generationen lebt. Foto: Pixabay/reidy68

Die Hofer Kreistagsfraktion der Grünen fordert in einer Pressemitteilung alle dazu auf, ihren Verbrauch an Energie und Materialien zu reduzieren. Ebenso appelliert sie an die Verantwortlichen in Industrie, Gewerbe und Politik, ihre Entscheidungen mehr an Ökologie und weniger an wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu orientieren.

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Hintergrund: Am Donnerstag, 20. Juni 2024, ist laut der Umweltorganisation WWF der sogenannte Welterschöpfungstag. Das bedeutet, dass die Menschheit bis zu diesem Datum so viele natürliche Ressourcen verbraucht hat, wie die Erde jährlich nachliefern kann. Ab diesem Tag lebt die Menschheit also auf Kosten der Naturreserven der Erde und der nachfolgenden Generationen. Im Jahr 2000, vor 24 Jahren, lag der Welterschöpfungstag noch am 1. November. Das bedeutet, dass die Belastung des Planeten durch die Menschheit in der jüngsten Vergangenheit dramatisch zugenommen hat.

Die Bundesrepublik Deutschland hatte ihre natürlichen Ressourcen schon am 4. Mai 2024 verbraucht. „Würde die gesamte Menschheit den Globus so belasten wie Deutschland, bräuchten wir drei Erden“, betont die Vorsitzende der Hofer Grünen-Kreistagsfraktion, Mirjam Kühne aus Regnitzlosau. Dass der Welterschöpfungstag insgesamt in diesem Jahr „erst“ am 20. Juni liegt, ist zynischerweise der Armut der Menschen in den Entwicklungsländern, zum Beispiel in Afrika, zu verdanken, die die Erde wesentlich weniger belasten und wesentlich weniger konsumieren.

Wo ist also ein Umdenken angesagt? Die Fraktion liefert einige Beispiele:

• Der Energieverbrauch in Deutschland ist nach wie vor von umweltschädlichen fossilen Energien geprägt. Bei der Heizung der Gebäude sowie im Auto- und Flugverkehr sind Kohle, Öl und Gas die wesentlichen Energieträger. Es sei völlig unverständlich, dass Deutschland als einziges Land weiterhin kein allgemeines Tempolimit erlassen hat. Mit einer Beschränkung der Geschwindigkeit auf Autobahnen, wie in allen anderen europäischen Ländern üblich, könnten laut Bundesumweltamt bis zu zwölf Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

• Deutschland hat jüngsten Untersuchungen zu Folge den höchsten Verbrauch an Verpackungsmüll in der EU. 220 Kilogramm Verpackungen verbraucht jeder Deutsche jährlich. Ein Großteil davon werde nicht wiederverwendet, sondern lande in Müllverbrennungsanlagen oder der Umwelt.

• Der Bestand an Insekten ist in den letzten 25 Jahren nach wissenschaftlichen Untersuchungen um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen. Insekten haben Schlüsselfunktionen bei der Befruchtung der Pflanzen und sind die Hauptnahrungsquelle unzähliger anderer Tierarten. Doch die Hälfte aller Insekten steht auf der Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Arten.

• Der Flächenverbrauch in Deutschland ist nach wie vor extrem hoch. In Bayern werden täglich über elf Hektar Land verbraucht, das entspricht etwa 25 Fußballfeldern. Die ständige Ausweisung neuer Gewerbeflächen sowie der unablässige Bau von Ortsumfahrungen am Rande der Städte und Gemeinden – wie jetzt in Oberkotzau – nehme der Landwirtschaft ihre Existenzgrundlage und der Natur ihren Lebensraum. Die Ausweisung etwa neuer Siedlungs- und Gewerbegebiete solle daher einer strengen Überprüfung auf Notwendigkeit unterliegen.