Die Länder müssen viel mehr tun
Die bisherigen Klimaschutzanstrengungen reichen nach Expertenüberzeugung bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung wie angestrebt zu begrenzen. Das hat der Weltklimarat (IPCC) in seinem jüngsten Sachstandsbericht deutlich gemacht, den er seit Sommer 2021 in drei Teilen mit verschiedenen Schwerpunkten veröffentlicht hat. Die Länder müssen mehr tun, um die Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren, die die Wärmeabstrahlung der Erde zurückhalten und die höheren Temperaturen verursachen.
"So lange wir Treibhausgase ausstoßen, werden die Temperaturen weiter steigen", sagte Taalas. "Und damit werden die Ozeane weiter wärmer und saurer werden, das Meereseis und die Gletscher werden weiter schmelzen, der Meeresspiegel wird weiter steigen und die Wetterereignisse werden immer extremer werden."
Im vergangenen Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur nach dem vorläufigen Klimabericht der WMO 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Den endgültigen Wert veröffentlicht die WMO am 18. Mai.
Die Prognosen für die fünf Jahre bis 2026 hat die britische Meteorologiebehörde mit Hilfe von Experten aus Deutschland und vielen anderen Ländern für die WMO vorgenommen. Sie geht davon aus, dass die Durchschnittstemperatur in diesem und den kommenden vier Jahren zwischen 1,1 und 1,7 Grad über vorindustriellem Niveau liegen wird.
Für dieses Jahr rechnen die Meteorologen damit, dass es in Südwesteuropa und im Südwesten Nordamerikas trockener ist als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Nordeuropa, der Sahel-Zone, Nordostbrasilien und Australien dürfte es dagegen feuchter werden.