Das Renault-Management hatte im vergangenen Jahr signalisiert, an der von Ghosn geschmiedeten französisch-japanischen Autoallianz nicht zu rütteln. Renault ist mit 43,4 Prozent an Nissan beteiligt. Zu dem Bündnis gehört auch Mitsubishi.
Renault und die Autoallianz waren schon im Zuge des Skandals um den schillernden Autoboss Ghosn in die Krise geraten. Der Ex-Manager war im November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde der gebürtige Brasilianer dann unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen. Ghosn floh Ende Dezember 2019 unter dubiosen Umständen in einem Privatjet nach Beirut, angeblich in einer Kiste versteckt. Die französische Justiz untersucht eine mutmaßliche Veruntreuung von Geldern bei Renault durch Ghosn.
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