Werkstatt und Galerie 20 Jahre Holzkunst aus Tröstau

D.  F.
Sabine Schüller Foto: Daniel Fischer

2002 hat die Tröstauerin eine Werkstatt in ihrem Heimatort eröffnet. Die ist mittlerweile um eine Galerie gewachsen. Aktuell sind dort Fotos zu sehen.

 
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Wer hätte das 2002 gedacht? Sie vielleicht selbst am allerwenigsten. Sabine Schüller huscht ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht, wenn sie sich an die Eröffnung von „Bines Drechselstube“ in Tröstau erinnert. Nicht nur hat sich der Standort der Drechselstube verändert, nein, auch die Waren wurden immer ausgefeilter. Mittlerweile betreibt sie mit ihrem Ehemann Stefan Schüller eine Galerie im ersten Stock des Gebäudes Hauptstraße 8 und widmet sich neben den runden Hölzern auch der Holzkunst. Gerne abstrakt, aber immer mit dem Sinn für Formen – das ist „Schüller Holz Art“.

Lieber auf dem Land

Und so hat sich aus der Anfangsidee ein Anlaufpunkt entwickelt, der aus Tröstaus Mitte nicht mehr wegzudenken ist. Drei Jahre nach dem Ende ihrer Ausbildung als Drechslerin hatte Schüller den Plan gefasst, sich im beschaulichen Tröstau selbstständig zu machen. Die Gründe für die Gemeinde im Fichtelgebirge sind vielfältig, aber auch erst in der Rückschau, wie die Inhaberin verriet. Damals war das nach dem Motto: Da komm ich her, da bleib ich. Die Frage „wieso Tröstau?“ stellte sich nicht. Allerdings kamen immer mehr Kunden zu Sabine Schüller und die Frage nach dem Ort kam trotzdem auf.

Wieso keine große Stadt? Mehr Umsatz? Schüller winkt ab. Der Umsatz, der dort benötigt würde, um Geschäfts- und Werkstatträume zu finanzieren und damit noch zu leben, müsste immens sein. Da käme aller Wahrscheinlichkeit in ihrer Branche nur ein Serienvertrieb in Betracht, womöglich rein digital, um entsprechende Absatzzahlen zu erhalten. Alles in allem eben kein Vergleich zum bestehenden Standort. Ihre Kundschaft kann Schüller zudem immer persönlich begrüßen, was ihr sehr wichtig ist. Das direkte Gespräch mit Interessierten und somit potenzieller Kundschaft ist ein zentraler Bestandteil ihres Verständnisses vom Beruf. Beratung gehört ebenfalls dazu. Nicht alle sind sich sicher, was ins heimische Wohnzimmer passt.

Foto-Ausstellung

Und so bringt die sympathische Tröstauerin seit 2002 Holz gekonnt in Form, das ist seit Kurzem auch der neue Slogan. Der Verkaufsraum hat sich ebenfalls dem Lauf der Zeit angepasst. Ebenso wie die Werbematerialien und der Internetauftritt. Für diesen Teil, die Beratung und Umsetzung des digitalen und gedruckten Auftritts, zeichnet ein anderer Tröstauer verantwortlich.

Daniel Fischer, Ideengeber für Schüller im kreativen Bereich, hat die Gelegenheit genutzt, nach über zwei Jahren pandemiebedingter Pause die Galerie Kunst trifft Holz im ersten Stock des Ladengeschäfts als erster zu nutzen. Unter dem Titel „Stadt Aufs Land“ zeigt Fischer „gemischte Ansichten“ (so der Untertitel). Der Auslöser der Kamera hat in den letzten Jahren oft geklickt und dabei sind spannende Ansichten von Stadt und Land entstanden. Die Vernissage zur Ausstellung ist am Samstag, 15. Oktober, 17 Uhr in Bines Drechselstube, Hauptstraße 8, Tröstau. Zu sehen sind die Werke des kreativen Tröstauers dann vier Wochen.

Bilder