Asterix ohne Gewalt und Menschenfeidnlichkeit?
Im deutschsprachigen Raum liegen in der Kulturwelt Warnungen vor bestimmten Inhalten im Trend. Manchmal auch überraschend an Stellen, bei denen viele das erst mal nicht erwarten würden. Beispiel: die Ausstellung „Uderzo – Von Asterix bis Zaubertrank“ im Museum für Kommunikation Berlin.
„Einzelne Namen und Darstellungen von Figuren können als Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gelesen werden“, heißt es dort. Gewarnt wird, dass die Comic-Schau, die noch bis Juni läuft, „gezeichnete Gewaltdarstellungen und explizite Sprache“ enthalte.
Ist das übertrieben? „Wir glauben, es ist hilfreich für unsere Besucher, dass wir Ausstellungsinhalte eingangs kommentieren und einordnen“, erklärt Dietrich Wolf Fenner vom Berliner Kommunikationsmuseum. „Diversität ist uns wichtig. Auch in unseren Wechselausstellungsthemen.“
Triggerwarnungen sind üblich geworden
Auch viele Theater im deutschsprachigen Raum weisen darauf hin, dass es bei bestimmten Aufführungen rassistische Sprache, Sex- und Gewaltdarstellungen auf der Bühne gebe (vor Lärm und starken Lichteffekten wird sowieso gewarnt).
Bewegtbildanbieter versehen Material ebenfalls mit Hinweisen. In der ARD-Mediathek steht zum Beispiel bei Ekel Alfred, also der satirischen 1970er-Jahre-Serie „Ein Herz und eine Seele“ von Wolfgang Menge, dass es darin Passagen gebe, „die aus heutiger Sicht diskriminierend wirken können“.
Info Trigger-Warnung
Content
Eine Triggerwarnung oder Contentwarnung/Content Notification (Inhaltswarnung) wird als eine Kennzeichnung von sensiblen Inhalten definiert, wie die Universität zu Köln auf ihrer Homepage schreibt.
Selbst entscheiden
Diese Warnungen sollten „Leser*innen und Zuhörer*innen“ die Möglichkeit geben, sich darauf einzustellen und zu entscheiden, ob sie sich mit den sensiblen Inhalten auseinandersetzen wollten oder nicht.
Emotionen
Triggernde Inhalte könnten bei Menschen starke Emotionen oder Erinnerungen auslösen. „Die Warnungen werden am Anfang eines Beitrags oder einer Mitteilung platziert, manchmal mit Leerraum zwischen der Warnung und dem eigentlichen Inhalt, sodass der Inhalt nicht gleichzeitig mit der Warnung erscheint.“
Sinn
Ziel sei es, einen nichtdiskriminierenden, sicheren oder sichereren Raum für die „Teilnehmer*innen“ zu schaffen.