Müllentsorgung Riskante Sorglosigkeit

Sogar größere Gasflaschen werden in den Blechcontainern entsorgt. Das ist ein Grund, warum die Weißblechcontainer im Landkreis Kulmbach zum Jahresanfang verschwinden, sagt Detlef Zenk von der Abfallberatung. Foto: / Melitta Burger

Der Landkreis Kulmbach stellt das System der Altmetallentsorgung um. Die Container werden abgeschafft.

 
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Kulmbach - Von Januar an werden die rund 90 Weißblechcontainer, die nun über viele Jahre an verschiedenen Standorten im gesamten Landkreis Kulmbach gestanden sind, auf Dauer verschwinden. Dosen werden im Kulmbacher Land künftig in den gelben Säcken mit entsorgt. Ein wichtiger Grund für diese Umstellung: Viele Leute halten sich nicht an die Regeln und werfen alles Mögliche in die Container, ohne sich Gedanken zu machen, dass das so manches Problem mit sich bringt.

Das Abladen von Abfällen, die für diese Container nicht gedacht sind, verunreinigt nicht nur das Sammelgut, sondern ist zuweilen auch sehr gefährlich, weiß Detlef Zenk von der Abfallberatung des Landkreises. Jedes Jahr kommt es in den Entsorgungsfahrzeugen zu Bränden oder Explosionen, weil Menschen sorglos Spraydosen und sogar Gasflaschen in die Container werfen. Das kann zu fatalen Folgen führen, wenn der Inhalt eines Containers im Lkw gepresst wird. Jedes Jahr brennen Fahrzeuge, müssen Fahrer ihre Ladung schnellstmöglich an der nächstbesten Stelle ihre brennende Ladung auf die Straße kippen und Feuerwehren und Bauhofmitarbeiter ausrücken.

„Wir mussten unbedingt handeln“, erklärt Detlef Zenk. Jede Menge Müll werde in den Containern abgeladen, die eigentlich mit nichts anderem als Aluminium und Weißblech bestückt werden dürften. Und in der Tat: Gleich im ersten Container, den die Frankenpost am Montagmorgen untersuchte, war der Anblick erstaunlich: Plastiktüten, Kartons, Holzabfälle, Flaschen und sogar eine große grüne Gaskartusche waren dort eingeworfen worden.

Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der ahnungslose Fahrer diese dann von anderen Abfällen verdeckte Gasflasche in seinem Lkw gepresst hätte. Doch wenn es auch in vier weiteren Containern solche ausgesprochen gefährlichen Güter nicht gegeben hat, war doch am Ende das Bild immer gleich: Jede Menge Abfälle, die dort auf keinen Fall hingehören, lagen in den Behältern. In einen hatte jemand sogar einen ganzen Sack mit Restmüll gekippt.

Die Container haben den Mitarbeitern der Abfallberatung auch sonst immer wieder jede Menge Ärger bereitet. Pfandsammler haben Schlösser geknackt, erzählt Detlef Zenk. Im Sommer stanken die Container zum Himmel, weil zu viele Dosen völlig verdreckt weggeworfen waren. Das größte Problem aber war die Brandgefahr, weiß Detlef Zenk. Jedes Jahr war es zu Bränden gekommen.

„Dann kam die Gelegenheit, zum 1. Januar 2021 unsere Sammlung von Verpackungen mit den Dualen Systemen anzupassen“. erläutert Detlef Zenk. „Diese Gelegenheit haben wir beim Schopf gepackt.“

So werden also im Lauf der ersten beiden Wochen im Januar Zug um Zug die Container von ihren Standorten abgezogen und durch das neue Sammelsystem ersetzt. Detlef Zenk bittet darum, dass nun nicht in den letzten Tagen sozusagen noch alle zur „letzten Großentsorgung“ starten und alles noch zu den Containern bringen, was sich zu Hause angesammelt hat. Es wäre den Abfallberatern des Landkreises lieber, wenn die Dosen stattdessen Zug um Zug oder auch auf einmal in den gelben Säcken landen würden, die dafür nun vom kommenden Jahr an für die Entsorgung dieser Wertstoffe vorgesehen sind und die Container ersetzen werden.

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