Wirtschaftsplan verabschiedet Fast 1800 Beschäftigte am Klinikum

So wird das Kulmbacher Klinikum in einigen Jahren aussehen. Der Rohbau wird gerade hochgezogen. 100 Millionen Euro werden in den jetzt laufenden Bauabschnitt investiert. Foto: Klinikum Kulmbach

Trotz Einbußen, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, steht das Kulmbacher Klinikum wirtschaftlich weiter auf soliden Beinen. Fast 182 Millionen Euro umfasst der diesjährige Etat.

 
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Kulmbach - Das Klinikum Kulmbach wächst weiter. Das sieht man nicht nur an der Großbaustelle, in die rund 100 Millionen Euro investiert werden. Gleich eine ganze Reihe von Rekorden weist auch der Wirtschaftsplan für das Haus auf, der jetzt von der Verbandsversammlung des Zweckverbandes verabschiedet worden ist. Mit 1752 Beschäftigten ist ebenso ein neuer vorläufiger Höchstwert erreicht worden wie mit inzwischen 106 Auszubildenden, die am Haus einen Beruf erlernen. Das Haus bleibt größter Arbeitgeber im Kreis. Fast 182 Millionen Euro umfasst das Haushaltsvolumen für dieses Jahr. Auch das ist mit einem Plus von rund sechs Millionen Euro gegenüber 2020 ein neuer Höchstwert.

Doch Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Klaus Peter Söllner stimmte auch nachdenkliche Töne an. Der Landesbasisfallwert, nachdem die Kassen die Krankenhäuser vergüten, ist dieses Jahr zwar um 2,14 Prozent gestiegen. Das allerdings ist laut Söllner nicht genug, um die steigenden Kosten vor allem im Tarifbereich zudecken. „Das kann ein wirtschaftlich starkes Haus wie unseres vielleicht ein, zwei Jahre länger durchhalten als andere. Insgesamt ist das allerdings eine alles andere als gute Entwicklung.“

Geschäftsführerin Brigitte Angermann berichtete den Verbandsräten von einem Erfolgsplan, der erneut, wie schon im Vorjahr, geprägt ist von Einnahmeverlusten und Ausgleichszahlungen im Rahmen der Corona-Pandemie. Das Haus rechne daher mit einer um sechs Prozent niedrigeren Belegung gegenüber dem noch nicht von Pandemie geprägten Jahr 2019. Damit liegt das Klinikum in Kulmbach noch vergleichsweise günstig. deutschlandweit werden 12 bis 13 Prozent Rückgänge verzeichnet. Diese Eckdaten, betonte Brigitte Angermann, seien aber nur zu erreichen, wenn es nicht im weiteren Jahresverlauf erneut zu einem Lockdown kommt, der Absetzungen von planbaren Eingriffen mit sich bringt und das Haus zwingt, Kapazitäten freizuhalten.

19 neue Planstellen sind in diesem Jahr geschaffen worden. 15 dieser Stellen sind im Bereich der Pflege angesiedelt, zwei im Funktionsdienst und zwei in der Verwaltung. So viele Auszubildende wie nie zuvor werden beschäftigt. 68 junge Menschen erlernen den Beruf eines Pflegefachmanns oder einer Pflegefachfrau, elf werden zu Pflegefachhelfern ausgebildet, 18 zu Operationstechnischen/Anästhetischen Assistenten, acht zu Medizinischen Fachangestellten und eine Lehrstelle ist in der Hauswirtschaft/Küche angesiedelt. Von diesen Zahlen zeigte sich Landrat Söllner beeindruck: „Das sind so viele Lehrstellen wie nie zuvor bei uns. Auch wenn die Suche nach jungen Leuten immer schwieriger wird, kann sich diese Zahl sehen lassen. Sie zeigt auch, dass das Klinikum bei der Jugend einen guten Ruf als Arbeitgeber hat.“

Positives berichtete Söllner von der Großbaustelle. Trotz aller Probleme, die es derzeit in der Baubranche gibt, laufe diese Baustelle derzeit „nach allen Regeln der Kunst“.

Weiterhin steht trotz der großen Investitionen das Klinikum Kulmbach wirtschaftlich sehr gut da, informierte die Geschäftsführerin die Verbandsräte. Anders als in vielen anderen kommunalen Krankenhäusern benötigt das Haus in Kulmbach keine Finanzhilfen von seinen Trägern und kann sich, wie schon seit vielen Jahren, selbst finanzieren. Dies sei auch Ausdruck der großartigen Leistung aller Beschäftigten, betonte Brigitte Angermann. Sie dankte dem gesamten Team für das große Engagement und vor allem auch für den Zusammenhalt während der schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie. „Dass wir so gut durch diese Phase gekommen sind, ist eine Gemeinschaftsleistung aller Mitarbeiter unseres Hauses.“

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