Die Risikoanalyse soll gemeinsam mit Experten aus den Mitgliedstaaten vorgenommen werden. Geplant sind den Angaben zufolge auch Konsultationen mit Akteuren aus der Privatwirtschaft - unter Zusicherung absoluter Vertraulichkeit.
Von der Leyen: Abkopplung von China nicht machbar
Die vorgestellten Pläne sind Teil einer Strategie für wirtschaftliche Sicherheit. Über sie sollen Risiken minimiert werden, die sich im Kontext zunehmender geopolitischer Spannungen und eines beschleunigten technologischen Wandels ergeben. Zugleich soll sie aber ein Höchstmaß an wirtschaftlicher Offenheit und Dynamik wahren.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuletzt wiederholt den Standpunkt vertreten, dass sich die Politik der EU gegenüber China ändern müsse. Das Land hat sich demnach wegbewegt von einer Reform- und Öffnungspolitik hin zu einer Sicherheits- und Kontrollpolitik, auf die reagiert werden muss.
Zugleich betont von der Leyen immer wieder, dass eine Abkopplung von China aus ihrer Sicht weder machbar noch im Interesse Europas ist. Deswegen sollte man zum einen die Kommunikationskanäle offen halten und mit China bei Themen wie Klimawandel, Pandemie-Vorsorge und Finanzstabilität zusammenarbeiten. Zum anderen gehe es darum, dass die EU unabhängiger werde und wirtschaftliche Risiken, etwa in Lieferketten europäischer Firmen, minimieren.
Handelskonflikte: EU-Parlament für Abschreckung
Teil des größeren Konzepts ist auch ein neues Sanktionsinstrument, dem das Europaparlament zustimmte. Es soll zum Beispiel Strafzölle gegen Drittländer ermöglichen, die mit wirtschaftlichen Maßnahmen in unzulässiger Weise in die politischen Entscheidungen der EU oder der EU-Mitgliedstaaten einzugreifen versuchen.
Grund für die Einführung des neuen Instruments ist, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten in den vergangenen Jahren zum Ziel bewussten wirtschaftlichen Drucks geworden sind. So verhängte beispielsweise China Handelsbeschränkungen gegen Litauen, die aus europäischer Sicht nicht mit den Regeln der Welthandelsorganisation vereinbar waren und sich auch auf andere Ausfuhren aus dem EU-Binnenmarkt auswirkten.