Wissenschaftler sollen im Reallabor forschen CSU-Politiker fordern Forschungsinstitut für Wunsiedel

red
Bei einer Konferenz im Haus der Energiezukunft in Wunsiedel berieten regionale Mandatsträger der CSU, wie hier ein Forschungszentrum entstehen kann. Foto: pr

Bei einer Konferenz erörtern sie, wie das „Reallabor der Energiezukunft“ einewissenschaftliche Einrichtung werden kann. Geld dafür soll von Bund, Land und Europa fließen.

 
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Wunsiedel - „Wunsiedel ist nicht nur eine Stadt im Fichtelgebirge – Wunsiedel ist die Blaupause für die Energiezukunft in Deutschland.“ Das sagt Andreas Schmuderer, Leiter der Projektentwicklung Dezentrale Energiesysteme bei der Siemens AG. Er referierte laut einer Pressemitteilung vor einer Gruppe nordbayerischer CSU-Mandatsträger im Haus der Energiezukunft in Wunsiedel. „Hier finden wir systemische Vernetzung und Sektorkopplung, wie wir sie sonst in Deutschland noch nicht gesehen haben. In Wunsiedel zeigt sich heute, wie die Energiewelt von morgen aussehen wird – wenn wir die Dekarbonisierung von Industrie und Energiewelt ernst nehmen.“

Wie berichtet, arbeiten Siemens und die Universität Bayreuth mit dem Zentrum für Energietechnik (ZET) und dem Bayerischen Batterieforschungszentrum (BayBatt) sowie weiteren Partnern seit Jahren mit den Wunsiedler Stadtwerken, der SWW Wunsiedel, zusammen. „Die in Wunsiedel aufgebaute Infrastruktur ist bundesweit einmalig!“, stellt auch Professor Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth, fest. „Das hier ist zukunftsweisend für die Ausgestaltung einer sicheren, nachhaltigen und dezentralen Energieversorgung Bayerns und Deutschlands durch erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe.“

In Wunsiedel finden sich laut Leible somit beste Voraussetzungen für ein Energieforschungsinstitut für Kommunen, Energieversorger und weitere Partner, denen bei der angestrebten dezentralen Energieversorgung eine ganz zentrale Rolle zukommt. Die Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Tobias Reiß berieten mit Bundestagsvizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich, dem Europaabgeordneten Christian Doleschal, dem Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm, Landrat Peter Berek und Bürgermeister Nicolas Lahovnik sowie mit Stefan Leible, Andreas Schmuderer und Marco Krasser, dem Leiter der SWW, wie eine solche Forschungsinstitution in Wunsiedel mithilfe von Bund, Land und Europa aufgebaut werden könnte.

Kooperation aus Wissenschaft, Industrie und Stadtwerken

Mit dem „Future-Energy-Lab Wunsiedel“ soll in Kooperation von Wissenschaft, Energieversorgern sowie industrieller Beteiligung, mit anwendungsbezogener Forschung und Erprobung die konzeptionelle Grundlage zur Lösung der technischen, marktwirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen für eine sichere, nachhaltige und dezentrale Energieversorgung der Zukunft durch zuverlässige Bereitstellung von Energie geleistet werden. Das ist – da sind sich Schmuderer, Krasser und Leible einig – nur unter „Realbedingungen“ möglich, die deutschlandweit eben derzeit nur in Wunsiedel geboten werden.

Deshalb seien die Firma Siemens und die Universität Bayreuth hier mit an Bord. „Zwar unterstützt die Oberfrankenstiftung die Forschungskooperation der Universität Bayreuth mit Wunsiedel mit fünf Millionen Euro – aber das Ziel sollte sein, dass der Freistaat in Wunsiedel ein Landesforschungsinstitut zur Energiezukunft mit einer staatlichen Grundfinanzierung einrichtet“, stellte Bezirkstagspräsident Henry Schramm fest. Bürgermeister Lahovnik fügte hinzu: „Der Wunsiedler Weg ist Vorbild für ganz Bayern. Wir können in Wunsiedel quasi das ,Reallabor’ für Kommunen und Stadtwerke, Forschungseinrichtungen und Hochschulen für deren künftige Energieforschung sein.“

Auch Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich ist laut der Pressemitteilung ein Unterstützer des Wunsiedler Wegs der Energiezukunft. „In Wunsiedel bastelt man nicht nur an Visionen, sondern man realisiert sie! Was in Wunsiedel entsteht, ist nicht weniger als die Blaupause der Energiewende für die ganze Welt“, so Friedrich. Mit einem Brief wendet er sich nun an Staatsminister Hubert Aiwanger und bittet gemeinsam mit Martin Schöffel um dessen Unterstützung. Friedrich: „Die Wunsiedler wären nicht so erfolgreich, wenn sie nicht anderen immer zwei Schritte voraus wären. So hat hier eine Konferenz von ostbayerischen Mandatsträgern aus Landtag, Bundestag und Europaparlament stattgefunden, bei der die Möglichkeiten einer Forschungsanstalt, unterstützt von Bund, Land und Europa, erörtert wurden.“ . red

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