Auf Deutschlands Vorzeige-Paddler Brendel ist beim Saisonhöhepunkt mal wieder Verlass. Der Potsdamer, der im Weltcup nicht einen Sieg einfuhr, holte seinen elften WM-Titel. Nun will er seine Siegesserie über die doppelte Distanz fortsetzen.
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Bei den Weltmeisterschaften in Szeged konnte sich der Potsdamer erneut auf seinen Endspurt verlassen und verwies über die nicht-olympische Distanz von 500 Metern im Canadier-Einer den Bulgaren Angel Kodinow auf Rang zwei. Dritter wurde der Moldawier Oleg Tarnowtschi.
Auf seiner Paradestrecke über die doppelte Distanz will der 31-Jährige am Sonntag seinen insgesamt zwölften WM-Titel holen, nachdem er bei den Weltcups in diesem Sommer bislang leer ausgegangen war. "Ich fühle mich großartig", sagte Brendel nach seinem Gold-Coup. Nur drei Stunden später machte er mit Platz eins im Halbfinale seine Finalteilnahme über 1000 Meter fix. Im Vorfeld der Titelkämpfe hatte er aber auch gesagt: "Ich bin auch nur ein Mensch und keine Maschine."
Niedergeschlagen waren seine Canadier-Kollegen Yul Oeltze und Peter Kretschmer. Das Duo aus Magdeburg und Leipzig musste sich mit Platz vier begnügen und verpasste den WM-Hattrick. Den Sieg holten sich die starken Chinesen Hao Liu/Hao Wang vor den Kubanern Serguey Torres Madrigal/Fernando Jorge Enriquez. Auf Platz drei vor die Deutschen kamen die Brasilianer Erlon de Souza Silva/Isaquias Queiroz dos Santos.
Bronze über die nicht-olympische 500-Meter-Distanz im Kajak-Zweier holten Martin Hiller und Marcus Groß. Den Sieg holten sich die Weißrussen vor den Spaniern. Sarah Brüßler verpasste über die nicht-olympischen 1000 Meter im Kajak-Einer mit Platz vier eine Medaille hauchdünn um 0,14 Sekunden.
Ihre Finalteilnahmen sicherten sich im Halbfinale Lisa Jahn/Ophelia Preller im Canadier-Zweier über 500 Meter. Auch der Kajak-Zweier mit Max Hoff und Jacob Schopf kam mit einem Halbfinalsieg über 1000 Meter weiter. Erwartungsgemäß stark präsentierten sich die Flaggschiffe des Deutschen Kanu-Verbandes: Der Kajak-Vierer mit Sabrina Hering-Pradler (Hannover)/Franziska John (Potsdam)/Caroline Arft (Essen)/Tina Dietze (Leipzig) kam als Halbfinal-Dritter ins Finale. Die Männer mit Max Rendschmidt (Essen)/Ronald Rauhe (Potsdam)/Tom Liebscher (Dresden)/Max Lemke (Potsdam) paddelten sich als Halbfinal-Erster über die 500 Meter ins WM-Finale am Sonntag.