"Wir hatten uns das so schön ausgerechnet", sagt Julia L. "Unser Auto wäre im Frühjahr bezahlt gewesen." Vor mehr als sechs Jahren hatte die Familie den Wagen fast neu gekauft und ihn nach einer größeren Anzahlung in Raten abgestottert. Im Mai ist zum Abschluss noch einmal ein größerer Betrag fällig: Auf 6300 Euro insgesamt beläuft sich die Restschuld.
Aber die Krebsdiagnose von Julia L. hat alle Finanzierungspläne über den Haufen geworfen. Sie und ihr Mann fahren seitdem einen strikten Sparkurs. Schweren Herzens haben sie ihren Kindern vorerst sogar das Taschengeld gestrichen. "Sie unterstützen uns alle drei sehr im Haushalt, greifen auch mal zum Staubsauger", berichtet der Vater. Die Mutter ist den Tränen nahe: "Es tut mir sehr leid", sagt sie, "dass ich mit ihnen gar nichts mehr unternehmen kann." Vor ihrer Erkrankung sei sie mit den Kindern öfter mal raus. "Wir haben kleine Ausflüge unternommen." Jetzt fühle sie sich dazu nicht in der Lage. Sie sei einfach zu schwach.
Zu all der Last und der Sorge um die Gesundheit von Julia L. fürchten die L.s nun auch noch um ihr Auto, weil sie die teure Schlussrate unmöglich aus eigener Kraft stemmen können. Dabei ist die Familie an ihrem Wohnort dringend auf das Auto angewiesen. Wolfgang L. fährt damit zur Arbeit und erledigt die Einkäufe. Mehrmals in der Woche bringt er die Kinder mit dem Wagen zum Vereinssport - und das soll möglichst auch so bleiben. "Die haben’s jetzt eh schon schwer genug", betont Wolfgang L. "Da wollen wir ihnen nicht auch noch den Sport nehmen und die Möglichkeit, ihre Freunde zu treffen", sagt der Vater.