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Wunsiedel Gefährliche Durchfahrt wird entschärft

Bernstein erhält nun einen Gehsteig, den Fußgänger auf Länge des gesamten Ortes nutzen können. Foto: /Florian Miedl

Der Wunsiedler Ortsteil Bernstein erhält nach langem Hin und Her endlich einen Gehweg. Dafür nimmt die Stadt 580 000 Euro in die Hand.

 
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Wunsiedel - Von einer „wahnsinnig wichtigen Thematik“ und der „gefährlichsten Ortsdurchfahrt im Stadtgebiet“ hat Bürgermeister Nicolas Lahovnik in der jüngsten Bauausschusssitzung gesprochen. Auf der Agenda stand dabei die lang diskutierte Verkehrssicherheit im Wunsiedler Ortsteil Bernstein. Jetzt soll die Staatsstraße St 2180, die den Ort durchschneidet, mit einem Gehsteig ausgestattet werden, um die Verkehrssicherheit vor allem für Fußgänger zu erhöhen.

Die Vorplanungen dazu stellten Projektleiterin Nancy Kuthan von der Ingenieurgesellschaft K + U-Plan sowie der stellvertretende Stadtbaumeister der Festspielstadt, Anton Stich, vor. Stich riss dabei auch die jüngere Vorgeschichte an. Demnach habe der Bauausschuss am 7. November 2019 in öffentlicher Sitzung die Vorplanung zu einer möglichen Gehwegführung im Bereich der Ortsdurchfahrt Bernstein beschlossen. In zwei Schreiben genehmigte die Rechtsaufsicht des Landratsamtes Wunsiedel die Planungskosten in Höhe von über 16000 Euro. Im Bauausschuss vom 2. Juli 2020 wurde beschlossen, für die Vorplanung des Gehweges die Ingenieurgesellschaft K+U-Plan zu beauftragen.

Sanierung in Teilabschnitten

Diese Vorplanungen stellte die Projektleiterin Kuthan dem Gremium vor. So sollen 200 Meter bereits bestehender Gehweg in zwei Teilabschnitten und in Asphaltbauweise vom Ortseingang Richtung Röslau kommend bis zur Ortsmitte saniert werden. 315 Meter Gehweg müssten in vier Teilabschnitten mit unterschiedlicher Länge und inklusive Entwässerung neu gebaut werden. Hierzu hatte das Planungsbüro jeweils Alternativen zum Bau auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorgelegt, die die Mitglieder des Bauausschusses jedoch schnell verwarfen. Der Nachteil wäre hier eine weitere Querung gewesen. Geplant sind außer der Querung über die bereits bestehende Verkehrsinsel auf der Straße nach Holenbrunn zwei weitere Übergänge. Dies müsse nun noch mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt werden. An Kosten hätten die Ingenieure ohne zusätzliche Querungshilfen 580 000 Euro ermittelt. Baulastträger sei für die Straße der Freistaat Bayern, für die Gehwege die Stadt Wunsiedel. Die Problematik bei der Gehwegführung auf der südlichen Seite Richtung Thiersheim bestehe darin, dass Grundstücksverhandlungen geführt und Bäume gefällt werden müssten. Zudem gebe es in diesem Bereich Zufahrten und Kellereingänge und der Gehweg falle deshalb schmaler aus.

Fördermöglichkeiten ausschöpfen

„Wir werden probieren, Fördermittel zu bekommen“, sagte die Ingenieurin. Eine Fördermöglichkeit ergebe sich aus dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG). Wenn die zuwendungsfähigen Kosten mindestens 50 000 Euro betragen, was hier der Fall wäre, wäre ein maximaler Fördersatz von 80 Prozent möglich. Da Planungs- und Grunderwerbskosten nicht zuwendungsfähige Kosten darstellen, wäre somit ein maximaler Förderbetrag von 412 000 Euro möglich, dies bedeute einen Eigenanteil der Stadt von 168 000 Euro.

Auf diese Förderung hoffte auch der Bürgermeister. Lahovnik mahnte aber auch an, den Neubau vor der Sanierung anzugehen und dabei Kosten und Sicherheit im Auge zu behalten. Auch solle eine unnötige Querung vermieden werden, weshalb das Stadtoberhaupt sowie der gesamte Bauausschuss für die erste Variante stimmten.

German Schlaug plädierte zudem zu Maßnahmen zur Entschleunigung des Durchgangsverkehrs jeweils an den Ortseingängen, die er bei den Planungen „schmerzlich vermisse“. Der Bürgermeister merkte hierzu an, dass derartige bauliche Geschwindigkeitsbegrenzer zwar auf der Agenda seien, aber in dieser Maßnahme nicht mit aufgenommen werden könnten. „Dies ist eines der wenigen Projekte, bei denen ich mich freue, Geld ausgeben zu dürfen“, schloss Lahovnik.

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