Wunsiedel Lugy-Olympioniken erfolgreich

Peter Pirner
Studiendirektorin Martina Barth, Schulleiter Joachim Zembsch, Sophia Nordmann, Johannes Gesell, Valentin Ackermann, Elias Kraus, Hans-Martin Gräßel und Studiendirektor Thomas Hellerl (von links). Foto: /Peter Pirner

Nicht im Weitsprung und Sprint punkten Schüler des Luisenburg-Gymnasiums. Es sind die Fächer Physik und Chemie, in denen ihnen so schnell keiner etwas vormacht.

 
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Wunsiedel - Natürlich war auch am Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel (Lugy) in diesem Jahr vieles anders als sonst. Aber einiges blieb auch gleich. So haben in diesem Jahr wiederum einige Schüler an einer Olympiade teilgenommen. Dabei ging es aber nicht um sportliche Disziplinen, sondern um Physik und Chemie. Das Luisenburg-Gymnasium punktete wieder einmal mit seinen naturwissenschaftlichen Fächern. Nun hat Schulleiter Joachim Zembsch die erfolgreichen Teilnehmer in der Schule gewürdigt.

Schwerer als der Lehrplan vorsieht

Die Physik- und Chemie-Olympiaden sind internationale Schülerwettbewerbe in den beiden Schulfächern – wobei die Aufgaben weit über das hinausgehen, was die bayerischen Lehrpläne vorsehen. Folglich konnten die Schüler für die große Hausaufgabe in der ersten Runde nicht ihre eigenen Fachbücher heranziehen, sondern mussten Google und weitere Suchmaschinen sowie Universitäts-Seiten im Internet befragen. Vieles ließ sich finden, wenn die Schüler tiefer gingen; aber zu manchen Fragestellungen gab es einfach nichts. Das bestätigte Chemie-Fachbetreuerin Martina Barth, die Elias Kraus bei der Chemie-Olympiade am Lugy betreute. In den Naturwissenschaften gebe es einfach zu viele unterschiedliche Forschungsgegenstände.

Die Schüler Valentin Ackermann, Johannes Gesell und Hans-Martin Gräßel aus der zwölften Jahrgangsstufe sowie Sophia Nordmann aus der zehnten Klasse nahmen an der Physik-Olympiade teil. Gut vier Monate hatten die Schüler Zeit für die erste Runde. In Physik bestand sie aus folgenden Aufgaben: In einem Kreuzworträtsel sollten 78 physikalische Begriffe gefunden werden. Über eine passende Berechnung von Geschwindigkeit, Beschleunigung und Winkeln sollte ein Space-Taxi Passagiere und Fracht gut von einer zu einer anderen Raumstation befördern. Bei der dritten Aufgabe ging es um die Temperaturabhängigkeit eines Heißleiterwiderstandes und dessen Wärmeleistungsabgabe. Und schließlich sollten die Schüler mit Hilfe des Smartphones und eines Rohres experimentell die Schallgeschwindigkeit messen.

Champions-League-Niveau

Ordentliche Hürden für die Wunsiedler Schüler, die die Aufgaben mit unterschiedlichen Strategien bewältigten. Viele Stunden haben sie auch in den Ferien an den Aufgaben und insbesondere am Experiment gearbeitet. „Aber schließlich ist das hier Champions-League-Niveau“, sagte Physiklehrer Thomas Hellerl anerkennend. Er kennt sich bestens damit aus, denn er ist der bayerische Landesbeauftragte für die Physik-Olympiade. Studiendirektorin Martina Barth verglich die Anforderungen der Aufgaben mit denen im zweiten und dritten Semester im Studium.

Alle fünf Schüler des Luisenburg-Gymnasiums in Wunsiedel haben mit Erfolg teilgenommen, Elias Kraus, Hans-Martin Gräßel und Sophia Nordmann rückten sogar in die zweite Runde vor und haben dort bereits die dreistündige Klausur geschrieben. Nun warten sie gespannt auf das Ergebnis und erhoffen sich ihr Weiterkommen.

Lob vom Schulleiter

Joachim Zembsch, Leiter des Luisenburg-Gymnasiums, findet die Teilnahme an der Olympiade „bemerkens- und lobenswert. Denn dieses Schuljahr war mit den Corona-Einschränkungen für alle Schüler anstrengend genug. Daher freue ich mich umso mehr, dass die fünf Schüler an dieser zusätzlichen Aufgabe drangeblieben sind. Dafür haben sie meinen Respekt!“ Er schaut aber nicht nur auf die bisherige Leistung, sondern hofft, dass es in der zweiten Runde der Chemie- und Physik-Olypiade erfolgreich weitergeht. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Sophias Beispiel einige Strahlkraft auf andere Mädchen hat.“

Sophia Nordmann selbst bleibt jedenfalls weiter an der Materie dran. Als nächstes wird sie sich in einem Workshop mit dem Zyklotron, einem Teilchenbeschleuniger, beschäftigen.

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