Wunsiedel - Die Region steht an einem energiepolitischen Scheidepunkt: "Entweder sie entschließt sich für den bequemen Weg, den die Bundesregierung vorgegeben hat, oder sie schlägt den schwierigeren, aber lukrativeren ein." Für Dominik Böhlein vom Unternehmen EnergieVisionFranken (EVF) steht fest, dass das Fichtelgebirge für letztere Alternative bestens geeignet ist. Das Unternehmen hat den Energieverbrauch und das Energiepotenzial für die Städte Wunsiedel und Weißenstadt sowie die Gemeinden Tröstau und Nagel analysiert und ein Klimaschutzkonzept erstellt. Dabei erfassten die EVF-Mitarbeiter sämtliche Häuser und Freiflächen. Die Kernaussage der Analyse (siehe auch Grafik): "Die Region kann in wenigen Jahren weit mehr Strom produzieren als sie verbraucht." Lediglich bei der Wärmeversorgung reiche das vorhandene Potenzial nicht komplett aus. Das bedeutet, dass zumindest die vier Kommunen die von der Bundesregierung ausgegebenen Ziele locker übertrumpfen können. Während der Bund bis 2030 30 Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Quellen erzeugen will, lag dieser Anteil im zentralen Fichtelgebirge 2008 bei 13 Prozent und kann bis 2020 auf rund 180 Prozent steigen.