Wunsiedel - "Irgendwann kann man es nicht mehr hören." Obwohl Eva-Maria Eicker weder Gurken und Tomaten noch Salat anbietet, spricht sie seit Wochen über kaum ein anderes Thema als über EHEC. Der vor allem in Norddeutschland grassierende Erreger, der aller Wahrscheinlichkeit nach von Sprossen eines niedersächsischen Betriebes stammt, beschäftigt die meisten Kunden am Wunsiedler Wochenmarkt. Eva-Maria Eicker bekommt die Auswirkungen der Verbraucher-Angst durchaus zu spüren. Seit EHEC die Schlagzeilen beherrscht, verkauft sie weniger Kräuter, Nudeln, Gewürze oder Tees. "Ich bin zwar keine Gurken-Bäuerin oder Gärtnerin, aber wenn die Leute nicht mehr auf den Markt gehen, können sie natürlich auch bei mir nichts kaufen." Heute sei es EHEC, vor kurzem waren es die Eier. "Die Angst ist im Kopf der Menschen drin, auch wenn sie vielleicht manchmal ein wenig übertrieben ist." Während heute in Wunsiedel viele Menschen an den Marktständen vorüberschlendern, hat die Marktredwitzer Kauffrau auch anderes erlebt: "Neulich in Mitterteich, da war den ganzen Vormittag über fast niemand unterwegs. Das ist schon bitter."
Wunsiedel Salat lieber aus dem Garten
Von Matthias Bäumler 16.06.2011 - 00:00 Uhr