Zehn Jahre Scanzentrum Wunsiedel Das Scannen nimmt kein Ende

Kein Vergleich zu den Scannern, die man auf dem heimischen Schreibtisch stehen hat. Über 10 Millionen Steuererklärungen in zehn Jahren wurden im Scanzentrum bereits digital erfasst. Foto: /Scanzentrum Wunsiedel

Aus sieben Mitarbeitern im Jahr 2011 sind 150 geworden. Auch Steuerverwaltungen aus anderen Bundesländern arbeiten mittlerweile mit Wunsiedel zusammen. Sascha Fuchs

 
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Wunsiedel - Im Datenerfassungs- und Scan-Zentrum Wunsiedel gibt es Grund zu feiern: Seit zehn Jahren gibt es die Einrichtung nun schon. Mittlerweile erledigt das Scanzentrum nicht nur die Digitalisierung von Steuererklärungen, sondern auch Aufträge aus anderen Verwaltungsbereichen. Seit 2018 lässt auch die Steuerverwaltung aus Rheinland-Pfalz Dokumente in Wunsiedel einscannen, 2019 kam die Steuerverwaltung aus Thüringen dazu. Über zehn Millionen Steuererklärungen wurden in den vergangenen zehn Jahren im Scan-Zentrum digitalisiert. Bei einem Festakt in der Fichtelgebirgshalle ließen die Verantwortlichen die Jahre Revue passieren und gaben einen Ausblick in die Zukunft.

Dank an Stadt und Landratsamt

„Ohne die politische Entscheidung, hier ein Scanzentrum aufzubauen, gäbe es uns nicht. Mein Dank gilt der Stadt und dem Landratsamt Wunsiedel sowie allen daran Beteiligten“, sagte Ulrich Lauterbach, Leiter des Finanzamts Wunsiedel. Die Stadt verstehe sich als digitaler Dienstleister, die Zahl der parallel laufenden Projekte habe über die Jahre immer weiter zugenommen.

Am 1. März 2011 ging das Zentrum an den Start – damals mit sieben Beschäftigten. Roland Schöffel, stellvertretender Landrat, hat die Anfangszeit miterlebt: „Als das Scan-Zentrum eingerichtet wurde, dachte ich, dass wir irgendwann vielleicht auf 20 oder 30 Angestellte kommen.“ Zehn Jahre später beschäftigt das Scan-Zentrum 150 Mitarbeiter. „Wir sind in der Lage, aus geringen Möglichkeiten vieles zu erreichen“, sagte Schöffel stolz.

Noch Potenzial für Vergrößerung

Auch Bürgermeister Nicolas Lahovnik zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Scan-Zentrums: „Am Anfang wusste ich gar nicht so genau, was dort eigentlich passiert.“ Nachdem Lahovnik das Zentrum besuchen durfte, wurde ihm aber schnell klar: „Die Leute leisten hier hervorragende Arbeit und entwickeln ständig neue Ideen.“ 150 Beschäftigte seien bereits grandios, doch Lahovnik sieht nach wie vor großes Potenzial: „Ich denke, wir sind durchaus bereit, noch einmal 150 Menschen mehr aufzunehmen. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten zehn Jahre.“

Dabei musste damals alles von Grund auf aus dem Boden gestampft werden, wie sich Volker Freund, Präsident des bayerischen Landesamts für Steuern, in seiner Festansprache erinnerte: „Man brauchte ein Gebäude, man brauchte Mitarbeiter, es war noch nichts vorhanden.“ Die steigende Zahl von unbefristeten Arbeitsplätzen zeige außerdem, wie nachhaltig die Einrichtung angelegt ist. „Nach Jean Paul und den Luisenburgfestspielen ist die Stadt Wunsiedel an dritter Stelle für das Scan-Zen-trum bekannt. Dass es dort mittlerweile so viele krisensichere Arbeitsplätze gibt, ist umso erfreulicher“, betonte Freund. Es sei eine beeindruckende Leistungsbilanz, auch mit Blick auf die anderen Dienstleister, mit denen man am Scan-Zentrum zusammenarbeitet. Einer Sache ist sich Freund sicher: „In zehn Jahren und auch in zwanzig werden wir die nächsten Jubiläen feiern können.“

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