Der Antragsteller reicht seinen Bauantrag künftig über das sogenannte Bayernportal ein. Das ist die zentrale Informationsplattform der öffentlichen Verwaltung, die bayernweit einen zentralen Zugang zu elektronischen Verwaltungsleistungen von Freistaat und Kommunen bietet. „Online-Assistenten“ helfen den Nutzern beim Ausfüllen und weisen auf einzureichende Bauvorlagen hin. Dies vermeidet ein Nachfordern von fehlenden Unterlagen und trägt so ebenfalls zur Verfahrensbeschleunigung bei.
Anders als bisher sind Anträge direkt beim Landratsamt einzureichen. Dieses beteiligt dann umgehend die jeweilige Standortgemeinde. Die bleibt ein elementarer Baustein des Genehmigungsverfahrens. Die Gemeinden sind durch ihr gemeindliches Einvernehmen, für das ihnen nach wie vor zwei Monate Zeit zur Verfügung steht, wie bisher, am Entscheidungsprozess beteiligt. Weiterhin können natürlich Bauanträge auch in Papierform eingereicht werden. Dabei ist zu beachten, dass diese jedoch ab dem 1. Dezember nicht mehr über die Gemeinde, sondern direkt ans Landratsamt Kulmbach zu richten sind. Eine Vereinfachung ergibt sich auch auf diesem Weg: Es ist dann nur noch eine Bauplanmappe statt drei Fertigungen der Planungen, erforderlich.
Was war erforderlich?
Um den Service des digitalen Bauantrags am Landratsamt Kulmbach bieten zu können, sind im Vorfeld eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen worden. Um den digitalen Workflow in der Unteren Bauaufsichtsbehörde sowie in den weiteren am Landratsamt Kulmbach ansässigen Fachstellen (Wasserrecht, Tiefbauamt) komplett digital abbilden zu können, waren die Erweiterung der Fachsoftware und eine Schulung der Mitarbeiter notwendig. Auch Hardware musste gekauft werden. Insgesamt hat der Landkreis rund 36.000 Euro investiert.
Was sagt der Landrat?
„Als zertifiziertes „Digitales Amt“ bieten wir bereits mehr als 50 Online-Verfahren an“, betont Landrat Söllner. „Mit dem Digitalen Bauantrag erweitern wir nun dieses Angebot um einen weiteren wichtigen Baustein.“ Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die voranschreitende Digitalisierung der Verwaltung sei, informierte Söllner weiter. „Ich freue mich zusammen mit meinen Mitarbeitern daher sehr, dass wir gerade im für die Entwicklung unseres Landkreises so wichtigen Bauamt diese moderne und zeitgemäße Art der Antragstellung anbieten und die Bearbeitung noch effizienter gestalten können.“ Söllner bedankt sich in diesem Zusammenhang bei allen Beteiligten, die seit vielen Monaten neben ihrer regulären Arbeit intensiv diesen Schritt vorbereitet und alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen haben.“ red