Zu teuer in Krisenzeiten? Bund Naturschutz fordert Ende des Brückenprojekts

red
Visualisierung der geplanten Brücke über das Lohbachtal. Foto:  

Angesichts der aktuellen Krisen findet die Kreisgruppe die Pläne unzeitgemäß. Das schreibt der Vorsitzende in einem Brief an den Landrat.

 
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Die Hofer Kreisgruppe des Bundes Naturschutz fordert Landrat Oliver Bär in einem Brief dazu auf, die Planungen für die Frankenwaldbrücken zu stoppen. „Durch die pandemiebedingte Entwicklung in Deutschland in den letzten beiden Jahren, die verschärfte Klimakrise und das Kriegsgeschehen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft verändern sich die Gegebenheiten in Deutschland und auch in unserem Landkreis zunehmend“, heißt es in dem von Kreisvorsitzenden Ulrich Scharfenberg unterzeichneten Schreiben, das Bezug nimmt auf die Kreistagssitzung am Montag, während der fast alle Fraktionen das Thema im Zuge der Haushaltsdebatte ansprachen. „Zur Zeit können wir nicht abschätzen, wie viel Energie und wie viel finanzielle Mittel wir zur Bewältigung der drei Krisen in der nächsten Zeit benötigen werden.“

Daher stelle sich die Frage: „Ist das Projekt Frankenwald-Brücken noch zeitgemäß?“ In den Haushalt 2022 des Landkreises wurden zwei Millionen Euro für die Frankenwald Brücken aus dem Jahr 2021 übertragen und stehen für weitere Ausgaben im Rahmen der Planung zur Verfügung. „Für das Projekt liegt bisher nur eine Kostenschätzung vor, die deutlich älter als zwei Jahre ist. Alleine durch die Entwicklung im Bereich der Baukosten in Verbindung mit den steigenden Preisen im Bereich der Rohstoffe und der Energie liegt es ganz klar auf der Hand, dass diese Kostenschätzung völlig überholt ist. Es können hier Kostensteigerungen in Höhe von 50 bis 100 Prozent erwartet werden. Sind 30, 40 oder sogar 50 Millionen Eurodarstellbar und im Anblick drängender Probleme für ein Freizeitprojekt noch moralisch zu vertreten?“ Hinzu kämen die Auswirkungen auf die Umwelt.

Die bei einem sofortigen Stopp nicht mehr benötigten Mittel könne der Landkreis für Klimaschutzprojekte, Initiativen zu höherer Energieunabhängigkeit oder Entlastung der Kommunen heranziehen. „Zu so einem Schritt gehört Mut, aber aus unserer Sicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, diesen Schlussstrich unter die Planungen zu setzen und die Zukunft des Höllentales als Naturschutzgebiet zu sichern.“ red

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