An der Meisterschule merkte er schließlich, dass sich diese gute Schule auszahlte. Den meisten Bäckermeister-Anwärtern sei dort deutlich anzumerken gewesen, ob sie aus der handwerklichen oder industriellen Bäckereischiene kamen. „Einige kannten nur rein maschinelles Arbeiten“, berichtet Förtsch.
Und genau das möchte Pascal Förtsch nicht. Mit seiner Elena will er eine Bäckerei eröffnen, in der noch nach alter Handwerkskunst gebacken wird. Auch wenn die Zeit zur Zertifizierung nicht reichte, so will er ebenso wie sein großes Vorbild ausschließlich Bio-Mehl verwenden.
Brote mit Hanf
Aber damit nicht genug. Ein Kollege habe ihn während seiner Ausbildung zu einer Führung zum „Hanf-Uwe (Gremer)“ nach Wolfersgrün mitgenommen. Als Uwe Gremer hörte, dass er Bäcker sei, fragte er nach, ob sie nicht mal zusammen ein Brot backen wollten. Pascal fragte wiederum seinen Chef Georg Oesterlein, ob es in Ordnung wäre, wenn er mal zehn Brote mit Hanf machen würde. Der stimmte zu. „Das schmeckte richtig gut und kam auch gut bei anderen an. Da dachte ich mir: Irgendwann eröffne ich einmal eine Hanf-Bäckerei.“
Heute steht er nun in seiner Backstube und kann dies verwirklichen. „Allerdings werde ich nicht nur mit Hanf arbeiten, denn den Hanfgeschmack muss man schon mögen. Brot mit Hanf schmeckt intensiver, etwas nussig und riecht etwas nach Wiese“, beschreibt der Bäckermeister das Ergebnis.
Gerade holt Pascal Förtsch dann auch Dinkel-Vollkornbrote aus dem Backofen. Noch ist Testbetrieb. „Endlich läuft unser Backofen“, berichtet der junge Bäckermeister. Zuletzt hatte es mit dem Ofen technische Probleme gegeben. Pascal will mit einem kleineren Sortiment starten, um alles in handwerklicher Tradition herstellen zu können. Auf Hilfsmittel und Zusatzstoffe, die das Backen leichter machen, verzichtet er. Ein klein bisschen wird es bis zur Eröffnung noch dauern. Dann hat Kronach aber wieder etwas Besonderes zu bieten – Hanfbrot etwa.