Bilder von glücklichen Menschen liegen am Ufer des Bosporus auf dem Pflaster aus, mit Blumen und Kerzen geschmückt: ein älteres Ehepaar untergehakt auf einem Balkon, ein Junge im Sporttrikot, ein Kind im Garten. Ihre Hinterbliebenen haben die Bilder hier auf einem zentralen Platz von Istanbul ausgelegt, um zum zweiten Jahrestag des Erdbebens in der Südosttürkei an sie zu erinnern. Traurige Musik weht über den Platz; eine schwarz gekleidete Frau klettert auf das Denkmal hoch zu Atatürk, um sich an die vorbei hastenden Passanten zu wenden. „Zwei Jahre sind vergangen, und die Verantwortlichen sind noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden“, ruft die Frau in ein Mikrofon. „Bitte helft uns, Gerechtigkeit zu erkämpfen!“