Natürlich darf man getrost nach dem Sinn fragen, einem Gefährt erst die Federbeine langzuziehen, um das so gewonnene SUV dann sportlich tiefer zu legen. Aber es sind nun mal in den seltensten Fällen vernünftige Autos, die auch das eigene Herz ein wenig höher schlagen lassen.
Immerhin: Im auch verfügbaren Spar-Modus legt der Stelvio eine seiner beiden Zylinder-Bänke vorübergehend still. Da kommt man dann wenigstens in die Nähe der neun Liter, die unter Verbrauch im Datenblatt stehen. Im Alltag aber wird es eher nichts mit einstelligen Werten. Zumal man schon mit der Gelassenheit eines piemontesischen Weinbauern gesegnet sein muss, um das in Maranello gebaute Triebwerk nicht wenigstens ab und an Richtung roten Bereich zu drehen.
Selbstverständlich kann der Stelvio auch als Quadrifoglio Spur und Abstand halten, in den toten Winkel äugen und für Fußgänger bremsen – autonomes Dahingleiten allerdings sollte man nicht erwarten. Dazu sitzen die Alfa-Ingenieure in Gedanken dann doch zu sehr auf der Fahrerseite. Was wirklich zählt, sind andere Extras. Sportsitze mit Kohlefaser-Rahmen zum Beispiel – oder Bremsscheiben aus Keramik.
So weit indes müssen die Meisten gar nicht blättern. Angesichts eines Preises von mindestens 89 000 Euro wird der Kleeblatt-Stelvio wohl auch aus finanzieller Sicht ein Traumwagen bleiben. Dabei gäbe es das schickste Detail sogar ohne Aufpreis – einen Startknopf direkt im Lenkrad. Wer da nicht mit dem Feuer spielen will, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen…