Eigener Inhalt Autosalon Genf: Bisschen was Kleines und viele dicke Dinger

Wolfgang Plank
Ferrari F812 Superfast Quelle: Unbekannt

Im Scheinwerferlicht stehen immer noch die großen Autos. Unser Autor hat aber auch einige kleine Modelle entdeckt.

 
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So ist das eben mit Traum und Wirklichkeit: Offiziell reden alle von Elektromobilität. Von Feinstaub, Tempo-Limits und Fahrverboten. Und natürlich davon, dass Ressourcen geschont und die Autos deshalb kleiner und sparsamer werden müssten. Da aber, wo die Scheinwerfer hinleuchten, stehen eher nicht die Braven und Biederen. Auch beim Autosalon in Genf heißt das Motto: Hoch, Leistung, Sport.

Zugegeben: Mit Seat Ibiza, Toyota Yaris, Kia Picanto oder dem gelifteten Skoda Citigo kann man auch Sparsames betrachten, dazu mit Ford Fiesta, Opel Insignia oder BMW 5er touring Praktisches für den Alltag – am liebsten aber ziehen sie bei den Herstellern ihre Tücher noch immer von den ganz dicken Dingern.

Die tschechische VW-Tochter stellt mit dem
245 PS starken Octavia RS den stärksten Serien-Skoda aller Zeiten vor, Honda hat den Civic Type R im Messegepäck, der wohl mehr als 300 PS mobilisiert, und Audi gibt seinem RS3 Sportback vorsichtshalber gleich 400 PS mit. Noch zu wenig? Beim Hybrid-Panamera spannt Porsche einen
550-PS-V8 mit einem 136 PS starken E-Motor zusammen. Den Standard-Sprint schafft der 2,5-Tonner damit in 3,4 Sekunden.

Auch unter anderen Hauben erwacht der Frühling: Mercedes-Hausveredler AMG stellt für das T-Modell der E-Klasse einen Achtzylinder auf den Drehteller, der seine 612 PS per Neun-Stufen-Automatik an alle vier Räder reicht. Die Cabrio-Version der Baureihe kann man immerhin noch mit 401 PS ordern.

Flott flott – und doch Pillepalle gegen den Ferrari F812 Superfast (Foto). Maranellos Stärkster schöpft aus 6,5-Litern Hubraum satte 800 PS. Selbstverständlich standesgemäß auf zwölf Brennkammern verteilt. Da geht’s dann auch unter drei Sekunden auf Tempo 100, zur Ruhe kommt die Tachonadel erst bei knapp 350. Wie sie das wohl in der Brüsseler EU-Kommission finden?

Selbstverständlich geht auch in Genf nichts ohne Autos, denen man die Federbeine langgezogen hat: Mitsubishi löst mit dem Eclipse Cross den ASX ab. Citroën nimmt mit der Studie C-Aircross die kleinen Krabbler ins Visier, während sich die Konzern-Schwester mit dem DS7 Crossback für deutsche Konkurrenz hübsch macht. Und weiter oben schiebt Range Rover den Velar zwischen die Baureihen Evoque und Sport.

Richtig dick kommt’s bei Mercedes-Maybach. Die gestreckte Halb-Offen-Version des G-Modells hält mit 630 PS, Allrad und Portalachsen so schnell nichts auf. Wird allerdings nur 99 mal gebaut. Womöglich kein Wunder: Eine Dreiviertel-Million muss man für den Panzerwagen locker machen.