Eigener Inhalt C-5: Auch Mazda reinigt den Diesel jetzt mit SCR-Kat

Wolfgang Plank

Üblicherweise ist in Japan die Verbeugung Sitte - formvollendet und eher einen Moment zu lang. Keinesfalls schaut man seinem Gegenüber tief in die Augen. Das wäre beinahe unhöflich. Der Mazda CX-5 allerdings hat diese fernöstliche Zurückhaltung aufgegeben. In seinen gelifteten Zügen spiegelt sich nicht mehr nur reines Lächeln, sondern auch eine Portion Aggressivität. Im Blick der Raubtieraugen: das SUV-Premium-Segment.

 
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Dafür haben sie Mazdas Meistverkauften in Fuchu noch einmal aufgehübscht. Weil der gehobene Kunde es gerne behaglich hat, lockt der CX-5 zusätzlich zu Head-up-Display, Ledersitzen mit Memory-Funktion und elektrisch bedienbarer Heckklappe nun mit noch mehr Geräuschdämmung. Für den besseren Rundumblick ist jetzt auch eine 360-Grad-Kamera im Angebot.

Je nach Ausstattungsvariante lässt sich der CX-5 zudem mit allerlei Assistenten aufrüsten: für angemessenes Tempo zum Beispiel, den rechten Abstand oder gegen Ausfälle bei Müdigkeit. Auf Wunsch bringt der Wagen sich und den Fahrer wieder selbstständig auf Kurs oder wirft den Anker, wenn Gefahr droht – sogar beim Rückwärtsfahren.

Vor allem aber haben die Entwickler unter der Haube gearbeitet. Bei Mazda glauben sie nämlich daran, dass im Verbrenner jede Menge Reserven stecken. So läuft der 2,5-Liter-Benziner (194 PS) mit Zylinderabschaltung und einer ungewöhnlich hohen Verdichtung von 13:1. Euro 6d-Temp erfüllt er ebenso wie der Zwei-Liter mit 165 PS – und das immer noch ohne Partikelfilter.

Beim Diesel verfolgen die Japaner auch weiterhin den Weg des geringen Drucks im Brennraum. Allerdings sitzt für die neueste Abgas-Norm nun im Abgasstrang ein SCR-Kat mit Harnstoff-Einspritzung. Der 2,2-Liter-Vierzylinder ist mit 150 PS und 184 PS zu haben. In der stärkeren Version arbeitet der größere der beiden Lader jetzt mit variablen Schaufeln. Das sorgt für spürbar besseres Ansprechverhalten.

Auch gute Haltungsnoten verdient sich der CX-5. Die Lenkung reagiert feinfühlig auch um die Null-Stellung herum, die Verzögerung klappt vorbildlich, und das Fahrwerk kommt selbst mit schnellen S-Kurven bestens klar. Immerhin sind 1,6 Tonnen und mehr zu bewegen. Zusammen mit den gut geformten Sitzen stellt sich "Jinba Ittai" ein – das Gefühl der Einheit von Ross und Reiter. Für den gerne mal beschwerlichen Alltag ist man ebenfalls gerüstet. Das Gepäckabteil fasst 506 Liter, bei umgeklappter Sitzbank werden 1620 daraus.

Der Einstieg in Mazdas überarbeiteten Bestseller beginnt bei 25 490 Euro – mit Frontantrieb und kleinem Benziner. Für den kleinen Diesel muss man – anders als früher – 2800 Euro mehr anlegen. Die neue Sauberkeit kostet halt. Mindestens 32 690 Euro muss ausgeben, wer serienmäßig mit Allrad unterwegs sein will, und CX-5 "mit allem" beginnt bei 41 190 Euro.