Dabei ist der Rat zum großen Triebwerk schon beinahe überflüssig. Gut die Hälfte wird ihn sowieso ordern. Schon weil Askese bei Kia-Kunden wenig verbreitet ist. Mehr als 40 Prozent dürften wie bisher die beiden am besten ausgestatteten Varianten wählen – für die Basisversion ohne Klimaanlage erwärmt sich erfahrungsgemäß gerade mal das eine Prozent hartnäckiger Komfort-Allergiker.
Denen allerdings entgeht eine ganze Menge. Die eisfrei wärmende Frontscheibe zum Beispiel oder klimatisierte Vorder- und beheizbare Rücksitze. Vor allem aber die dem Golf ebenbürtige Sicherheitstechnik. So hält der Ceed SW – je nach Ausstattung – nicht nur Tempo, Abstand und Spur, er fährt bis Tempo 130 sogar teilautonom – inklusive Stop and Go in der Kolonne. Obendrein beäugt er Querverkehr und tote Winkel – und bremst zur Not auch für Fußgänger. Das ist in dieser Klasse schon eine Ansage. Aus Wolfsburger Sicht kommentiert könnte man sagen: Ceed nach Sturm aus…
Die Federbeine schaffen einen erfreulich guten Spagat zwischen schick-straff und alltäglich-komfortabel. Flott manövriert erweist sich Kias Jüngster als überaus agil und drängt in sehr zügig gefahrenen Kurven erst ganz spät Richtung Tangente. Im Gegensatz zur Limousine gibt auch die Lenkung etwas mehr Rückmeldung.
Los geht’s – sparsam, aber eben auch spartanisch – bei 16 990 Euro, in den Genuss des 140-PS-Turbos kommt man ab 23 090 Euro – und für "Ceed SW mit allem" werden ab 34 290 Euro fällig. Wer noch nicht ganz schlüssig ist – Kia reicht demnächst Triebwerke für Geizer und Gasfüßler gleichermaßen nach: unten einen Mildhybrid-Diesel mit 48-Volt-Unterstützung, oben einen GT mit geschätzt 200 PS.
Und wer bislang noch nicht daran gedacht hat – sieben Jahre Garantie gibt’s selbstverständlich auch…