Eigener Inhalt DS 3 Crossback: Vive la Finesse!

Wolfgang Plank

Hach, die Göttin! Nicht bloß im Namen DS. Irgendwie ist "La Deesse" überall: Jene Ikone der Fortbewegung, die vor mehr als 60 Jahren die Wagen-Welt in einen Taumel versetzte. Schließlich sieht sich die Nobel-Schmiede aus dem Verbund von Peugeot, Citroën - und ja: auch Opel - in der Tradition der Bahnbrecherin. Eben keinesfalls nur der Straße folgend.

 
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Einst als "Distinctive Series" bei Citroën eingeführt, bringt die mittlerweile selbstständige Marke nach dem DS 7 Crossback jetzt das zweite Modell auf den Markt. Ohne direkte Verwandtschaft im Konzern. Weshalb auch der DS 3 Crossback stolz den "Spirit of Avant-Garde" im Grill trägt – und nicht mal mehr eine Spur von Doppelwinkel.

Auf kompakten 4,12 Metern zeigt sich, was DS unter Premium in dieser Klasse versteht: Nicht zuvörderst Tempo und Funktionalität, sondern gepflegtes Fortkommen mit Liebe zum Detail und einem Hauch von französischer Finesse. Versenkte Türgriffe zum Beispiel, Perlenstickerei an den Sitzen oder aus einem Stück gefälteltes Leder im Uhrenband-Design. Kleinigkeiten, gewiss – doch wo das Luxus-Segment stärker wächst als der Gesamtmarkt womöglich eine kluge Strategie. Besonders im Visier: Kunden, die bislang Mini Countryman oder Audi Q2 fahren.

Unter der Haube geht es nicht ganz so opulent zu. Ein 1,2-Liter Dreizylinder mit 155 PS bildet bereits die Top-Version. Das Motörchen knurrt unter Last ein wenig, überzeugt aber mit gleichmäßiger Kraftentfaltung. Wunderbar sanfte Unterstützung kommt von einem in diesem Segment einzigartigen Acht-Stufen-Wandler. Da ist sie dann plötzlich wieder, la Finesse…

Zum Marktstart Anfang Mai sind noch Versionen mit mauen 100 und auskömmlichen 130 PS im Angebot, später im Jahr reicht DS zwei mehr als ebenbürtige Diesel mit identischen Leistungen nach. Auch hier steht die Automatik zur Wahl, nur bei den Basismodellen muss man mit sechs Gängen in Handbetrieb auskommen.

Richtig spürbar wird die Abkehr von Mutter Citroën beim Fahrwerk. Für Franzosen ungewöhnlich, aber erfreulich straff und kein bisschen sänftig geht es im DS 3 Crossback zu. Die vorderen Sitze bieten guten Seitenhalt, und auch hinten hat man es ausreichend kommod. Voll bestuhlt bleiben 350 Liter Stauraum, umgeklappt sind es 1050 Liter.

Rund um den Kommandostand indes geht Dekor gerne mal vor Funktion. Den Startknopf vermutet man spontan nicht mittig unter den Lüftungsdüsen, die Spiegel-Verstellung sitzt fummelig links unter dem Lenkrad, und die Tasten der Fensterheber finden sich auf der Mittelablage. Sieht alles wunderbar aus – intuitiv geht aber anders. Dafür gibt es zur Kombination aus zehn Lacken und drei Dachfarben noch fünf Ambiente-Variationen.

Je nach Ausstattung wahrt der DS3 Crossback Abstand, Spur und Tempo, erkennt Fußgänger und Radfahrer auch bei Nacht, bremst zur Not und parkt selbstständig sein. Pfiffig: Per App-Erlaubnis kann man den Wagen an bis zu fünf Fahrer verleihen, ohne den Schlüssel weggeben zu müssen.

Der Einstieg beginnt bei 23 490 Euro. Beim mittleren Benziner ist man ab 27 290 Euro dabei, und für die Top-Version mit allem ruft DS ab 39 090 Euro auf. Premium hat eben seinen Preis. Und weil sich Innovationen des PSA-Konzerns immer zuerst in einem DS finden, darf die Marke Ende des Jahres die Version E-Tense präsentieren. Rein elektrisch mit 136 PS und 320 Kilometern Reichweite. Dann wird Pariser Chic auch noch spannend.