Aber wie das so ist mit Revolutionen – sie fordern stets auch Opfer. So gibt es vom auf 4,37 Meter gewachsenen Leon keinen Dreitürer mehr – einzig der knapp 30 Zentimeter längere Kombi hält sich als Karosserie-Variante. Immerhin: Für die Tour über Stöckchen und Steinchen sind Allrad-Versionen im Angebot. Und: Bei den Motorisierungen ist die Auswahl breit wie selten.
Aktueller Einstieg sind Dreizylinder mit 90 und 110 PS, die munter ihren Job verrichten, der konzernweit bewährte 1,5-Liter-Vierzylinder mit variablem Turbo und Zylinderabschaltung liefert auskömmliche 130 und spritzige 150 PS – wahlweise auch von 48 Volt unterstützt. Wichtig für Viel- und Weitfahrer: Selbstzündend stehen ordentliche 115 und souveräne 150 PS zu Wahl. Mit Speicherkat und sogar doppelter AdBlue-Reinigung. Ein sparsames Erdgas-Modell mit 130 PS ist ebenfalls im Angebot.
Auch auf die Kraft der zwei Herzen kann man im neuen Leon vertrauen. Allerdings erst später im Jahr. Der Plug-in-Hybrid wird gut 200 PS Systemleistung freisetzen und an die 60 Kilometer rein elektrisch fahren. Die Brummer indes haben die Spanier in die Performance-Marke Cupra ausgelagert – als da wären: ein GTE-Double mit 245 PS, der ebenso starke Verbrenner-Renner TSI sowie das Top-Modell, das – ausschließlich als Kombi – satte 310 PS in den Allradstrang haut.
Ansonsten ist der Leon der Leon. Von fehlenden Knöpfen und dem fast schon winzigen Wählhebel mal abgesehen, ist alles vertraut, alles praktisch wie ehedem. Nur das tiefergezogene Dach fordert ein klein wenig Tribut beim Laderaum. 380 Liter packt Seats Jüngster in dritter Reihe weg, beim Kombi sind es 620. Bereits ab Werk hält er die Spur und bremst auch für Fußgänger. Da kann man sogar gelassen mit dem mageren Heck-Logo umgehen.
Bestens gelungen ist der Katalane seinen Machern, wo man es bei jeder noch so kurzen Ausfahrt spürt: bei Sitzen, Lenkung und Fahrwerk. Die fein austarierte Abstimmung hat etwas Schienengleiches, und man muss schon beinahe böswillig zu Werke gehen, um den Leon vom gepflegten Bogen Richtung Tangente zu zwingen.
Los geht’s bei 20 820 Euro, mit vier Zylindern und etwas Schnickschnack bekommt man aber auch gut eine Drei nach vorne. Gratis indes gibt’s beim Seat Leon das Gefühl, im schicksten Golf aller Zeiten unterwegs zu sein.