Eigener Inhalt Höchste Zeit für Weich-Gummis und reichlich Saft

Wolfgang Plank
 Quelle: Unbekannt

Selbst Bummler in Sachen Auto sollten langsam in die Gänge kommen. Auch wenn O bis O (Oktober bis Ostern) mehr eine Faustformel ist denn eine Vorschrift - Kälte und Schnee werden nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Also: Nicht nur die warmen Jacken vom Dachboden holen - sondern auch das Auto für die vereiste Jahreszeit tauglich machen.

 
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Für Winterreifen nämlich ist es jetzt allerhöchste Zeit. Die sind zwar nicht generell Pflicht, wohl aber "bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte". Dann, so steht es seit 2010 in Paragraf 2, Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung, "dürfen Autos mit Sommerreifen nicht auf öffentlichen Straßen fahren". Das heißt zwar auch: Herrschen derartige Verhältnisse nicht, darf man auch im Winter oder bei Minusgraden mit Sommerreifen fahren. Aber nicht alles, was erlaubt ist, ist auch klug.

Grundsätzlich fährt man Winterreifen nicht wegen der Gesetzeslage, sondern zur eigenen Sicherheit. Das spezielle Lamellen-Profil, vor allem aber die deutlich weichere Gummimischung sind Sommerreifen bei Kälte, Eis und Schnee turmhoch überlegen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern halten Experten allerdings für zu gering und empfehlen mindestens vier.

Wer bei entsprechender Witterung ohne Winterreifen unterwegs ist, muss auf jeden Fall mit einem Punkt in Flensburg rechnen. Dazu kommen 60 Euro Bußgeld, bei einer Behinderung des Verkehrs sind es 80 Euro, bei Gefährdung 100 Euro. Ist gar ein Unfall die Folge falscher Bereifung, werden 120 Euro fällig.

Übrigens: Bis September 2024 wird noch "M+S" als Kennzeichnung für Winterreifen anerkannt. Was nach 2017 gefertigt wird, muss bereits das "Alpine"-Symbol (Dreizackiger Berg mit Schneeflocke) tragen. Das dürfen Hersteller nur nach bestandenem Bremstest auf Schnee verwenden.

Auch die Bordausrüstung kann man vor den ersten ganz kalten Tagen schon mal aktualisieren. Eiskratzer, Starthilfekabel, Abschleppseil, eine kleine Schaufel und selbstverständlich eine Taschenlampe sollten ab jetzt stets dabei sein. Am besten auch eine Wolldecke, Mütze, Handschuhe und feste Schuhe. Der Tank sollte tunlichst ordentlich gefüllt sein, ebenso der Akku des Handys. Immerhin ist es im Notfall die einzige Chance, um auf einer einsamen Straße Hilfe holen zu können – ohne kilometerweiten Fußmarsch.

Und: Die erste eisige Frostnacht gibt so mancher Batterie den Rest. Besser also jetzt prüfen lassen, ob der Start-Akku noch taugt. Dann kann der Winter ruhig kommen ...