Eigener Inhalt Hyundai Kona Hybrid: Mit Akkus Hilfe

Wolfgang Plank

Als erstes SUV im B-Segment überhaupt gibt es den als 4,17 Meter kurzen Fünftürer Hyundai Kona Hybrid als Verbrenner, Stromer - und nun auch als Hybrid.

 
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Wer sich für Triathlon begeistert, für den ist Kona Kult. Dort, auf Hawaii, findet alljährlich der Ironman schlechthin statt. Die Härtesten der Harten im Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Ein ambitionierter Name also, den Hyundai 2017 für seinen kleinen Sport-Nützling gewählt hat. Aber auch der will sich dreifach behaupten. Als erstes SUV im B-Segment überhaupt gibt es den 4,17 Meter kurzen Fünftürer als Verbrenner, Stromer – und nun auch als Hybrid.

Wuchtig steht auch diese Version da, die Plastikplanken bis weit in die Leuchten gezogen. Der markante Auftritt ist Programm: Seit 2013 gilt Design als Kaufgrund Nummer eins für einen Hyundai. Die Marke will mit auf dem Zettel stehen, wenn der Kauf eines Autos ansteht. Auch und ausdrücklich in Konkurrenz zu VW. Weshalb der Kona auch kein aufgebockter i20 ist, sondern eine Extra-Version der Koreaner in Sachen City-Eroberung. Frech und selbstbewusst: Zehn Lacke sind mit zwei Dachfarben kombinierbar, in den Radhäusern finden sogar 18-Zöller Platz.

Wie schon den Ioniq Hybrid treibt den Kona ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 105 PS, dem ein 44 PS starker E-Motor hilft und sogar ein paar rein elektrische Kilometer ermöglicht. An die Vorderräder gelangt die Kraft über einen Sechs-Gang-Doppelkuppler. Allrad bleibt weiterhin dem puren Kolben-Kona vorbehalten – dort leistet der Motor aber auch 177 PS.

Das Aggregat im Hybrid indes ist für den sparsamen Auftritt ausgelegt. Macht den Kona selbst im Sport-Modus nicht zum Renner – begnügt sich aber mit 4,3 Litern Sprit und 99 Gramm CO2 je Kilometer. Der Akku duckt sich unter die Rücksitze, so dass kein Stauraum verlorengeht. Das Gepäckfach fasst 361 Liter, mit umgeklappter Rücklehne sind es 1143 – und die Ladekante liegt mit 70 Zentimetern erfreulich niedrig.

Trotz knapp kalkulierter Abmessungen sitzt man mit ordentlich Freiraum. Sogar hinten. Wenngleich man dort keine allzu langen Beine haben sollte. Über der Konsole thront ein bis zu 10,25 Zoll großer Touchscreen, auch sonst wirkt der Kona Hybrid dank pfiffig strukturierter Oberflächen alles andere als plastikbieder, und auf Wunsch schiebt sich sogar ein Head-up-Display aus dem Cockpit.

Das Fahrwerk ist erfreulich straff. Und dank der tiefen Batterie bleibt der gut 1,4 Tonnen schwere Kona in schnellen Kurven im Lot und findet dennoch Reserven, falls man mal über Stöckchen oder Steinchen muss. Die Lenkung reagiert präzise, könnte aber mehr Rückmeldung vertragen.

26 900 Euro ruft Hyundai als Mindestgebot auf. Und das ist kein Kampfpreis für Komfort-Verächter. Ab Werk sind Parkbremse, Klimaautomatik, Tempomat und ein beheizbares Lenkrad mit Schaltwippen ebenso an Bord wie Rückfahrkamera und DAB-Radio. Zudem hält der Kona die Spur und bremst auch für Radfahrer und Fußgänger. Optional späht er in tote Winkel, wahrt Abstand, erkennt Schilder und steuert durch den Stau.

Um den Akku muss man sich erst mal nicht sorgen. Es gibt acht Jahre Garantie (bis 200 000 Kilometer) – für das restliche Auto gelten die üblichen fünf Jahre ohne Begrenzung. Das ist ziemlich viel Sicherung. Dennoch droht womöglich die größte Konkurrenz aus dem eigenen Haus: Ab 34 600 Euro lockt schließlich schon den Elektro-Kona mit 136 PS und 312 Kilometern Reichweite. Könnte ein spannender Wettkampf werden…