Eigener Inhalt Mazda C -30: Der Lückenzünder

Wolfgang Plank

Es ist noch immer der Markt schlechthin: Was irgendwie nach Gelände aussieht, verkauft sich wie geschnitten Brot. Egal wie groß. Darum schließt Mazda jetzt die Lücke zwischen CX-5 und CX-3. Nicht mit einem CX-4, sondern mit dem CX-30. Der andere Name war für ein in China gebautes Modell der Marke bereits vergeben.

 
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Selbstverständlich rollt auch der Neue im typischen Kodo-Design. Das kann man fernöstlich zelebrieren – oder einfach schick finden. Während bei anderen das Licht hektisch tobt zwischen Kniffen und Kanten, Falzen und Furchen, spielen beim CX-30 Reflexionen majestätisch mit sanft gewölbten Flanken. Und so kommt er einen Schimmer eleganter daher als viele, einen Schimmer sportlicher, einen Schimmer geduckter.

Trotzdem sitzt man in dem 4,40 Meter langen Crossover komfortabel. Wenn man sich beim Einstieg kurz verneigt hat, sogar hinten. Ein bescheidenes Opfer für die schwungvolle Linie. Auch der Stauraum leidet nicht. Hinter voller Bestuhlung warten 430 Liter, umgeklappt sind’s – mit kleiner Kante – sogar 1,4 Kubikmeter. Der Monitor über der angenehm aufgeräumten Mittelkonsole ist leider kein Touchscreen, dafür gibt’s ab Werk Navi und sogar Head-up-Display.

Bei den Motoren verfolgt Mazda weiter seinen Sonderweg. Vorschub leisten zum Marktstart am 28. September ein Zwei-Liter-Saugbenziner mit 122 PS sowie ein 1,8-Liter Diesel mit 116 PS. Beide gehen ordentlich zu Werke, der Selbstzünder dank des Turbos sogar spritziger. Mit 24-Volt-Unterstützung und Zylinder-Abschaltung kommt der Benziner selbst ohne Partikelfilter auf Euro-6d-Temp – und der Diesel benötigt noch immer kein AdBlue.

Technologisch schließt Mazda ebenfalls eine Lücke. Das Skyactiv-X-Triebwerk kombiniert erstmals alltagstauglich die Schadstoff-Vorteile des Benziners mit der Sparsamkeit des Diesels. Das Zauberwort heißt "Spark Controlled Compression Ignition". Ein Verfahren, bei dem Zündung durch Kerze und Druck nahtlos ineinander übergehen.

Dazu braucht man eine für Ottomotoren gewaltige Verdichtung von 16,3:1, mehr Luft im Brennraum als nötig – und schon sorgen ein klein bisschen Sprit plus ein winziger Funke für einen derart spontanen Anstieg von Druck und Temperatur, dass der Rest mageren Gemischs schlagartig explodiert. Allerdings ist das Aggregat mit 6,2 Litern (WLTP) ein klares Bekenntnis in Sachen Verbrauch, spontane Kraftentfaltung ist trotz nomineller 180 PS eher nicht vorgesehen. Man muss sich halt entscheiden, ob einem Klima wichtiger ist oder Kickdown…

Erst mal in Schwung, lässt sich der CX-30 durchaus sportlich bewegen. Das Fahrwerk meistert schnelle Kurvenfolgen problemlos, die präzise Lenkung trägt das Ihre ebenso bei wie das serienmäßige "G-Vectoring". Eine Art künstliches Anbremsen, durch das am Kurveneingang mehr Gewicht auf der Vorderachse lastet. Das sorgt für Grip, Traktion – und Freude.

Ab Werk wahrt der CX-30 Tempo und Abstand, bremst auch für Fußgänger und Radler und leistet Beistand für Spurtreue. Obendrein erkennt er Verkehrszeichen und chauffiert – in Verbindung mit der Automatik – bei Stop-and-go.

Die Türen öffnen sich ab 24 290 Euro. Ein Angebot für Sparfüchse, der typische Mazda-Kunde steigt deutlich höher ein. Mit Skyaktiv-X-Motor werden ab 26 790 Euro fällig, Automatik schlägt mit 2000 Euro zu Buche, Allrad mit 2500. Und neben besonderen Motoren machen manchmal eben auch zwei getriebene Achsen den Unterschied.