Der mit Abstand meiste Feinstaub entsteht durch Abrieb. An Kupplungsscheiben, an Bremsbelägen, an Reifen und Keilriemen. Völlig egal, mit welchem Sprit man unterwegs ist. Er fällt bei Kraftwerken an, bei Industriebetrieben, in der Landwirtschaft – und selbstverständlich kommt er aus jedem heimischen Schornstein. Und dann wären da noch Ruß, Sandkörnchen, Salzkristalle und Pollen. Selbst wer einen Sack Zement in den Mischer kippt oder nur ein Teelicht entzündet, setzt Feinstaub frei. Italienische Forscher haben gar ermittelt, dass der Rauch einer Zigarette dem entspricht, was ein Dieselmotor ohne Partikelfilter in 90 Minuten hinausbläst.
Bis heute ist nur unzureichend erforscht, wie Feinstaub genau Gesundheitsschäden verursacht. Wenig weiß man auch davon, welche Konzentrationen und Zusammensetzungen besonders riskant sind. Fest steht, dass sich im Winter besonders viel davon sammelt, weil kaltes Wetter den Luftaustausch hemmt. Im Fall Stuttgart kommt noch die besondere Lage in einem Talkessel dazu.
Wer wirklich dauerhaft saubere Luft will, müsste tatsächlich alle Staub-Quellen ins Visier nehmen. Schon gar nicht dürften die verantwortlichen Politiker zu Hause ein Feuerchen entfachen. Für ein gemütliches Stündchen vor dem lodernden Kamin oder am Schwedenofen kann man nämlich guten Gewissens 100 Kilometer mit dem Auto fahren. Sogar mit einem Euro-5-Diesel.