Zudem müssen die Hersteller nachweisen, dass keine Modell-Version bei Temperaturen unter minus sieben oder über plus 35 Grad und mit fast maximaler Zuladung die WLTP-Werte um mehr als das 2,1-Fache überschreitet. Bei Verstößen droht der Entzug der Typ-Zulassung.
In Summe, schätzen Fachleute, dürften WLTP-Werte damit zehn Prozent über denen des NEFZ liegen. Und da wäre es in der Tat fair, bei den neuen Grenzwerten zehn Prozent Nachlass zu gewähren. Schließlich sollen diese im Idealfall zwar ambitioniert sein, aber eben auch erreichbar.
Allerdings kursiert der Verdacht, dass der Rabatt weit großzügiger ausfällt. Hinter vorgehaltener Hand wird – inklusive aller Mess-Toleranzen – über Abschläge von 20 Prozent nicht mehr nur getuschelt. Obendrein prüfen die Hersteller weiterhin selbst, Kontrolle erfolgt lediglich in Stichproben durch das Joint Research Center, eine gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission. Und: Die Strafen für Überschreitungen hören sich zwar drastisch an, werden aber erst ab einer Toleranz von weiteren vier Prozent fällig.
Nach den Vorgaben der Kommission soll sich der CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2030 um 30 Prozent verringern. Die Hälfte der Einsparungen soll dabei bis 2025 erreicht sein. Mit dem entsprechenden Faktor wäre da die erste Hürde schon so gut wie geschafft.
Dafür ist dann kein technischer Aufwand vonnöten, sondern bloß niedere Mathematik. Das Klima indes rutscht bei derlei Rechnungen halt leider nur weiter ins Minus.