Dem kleinen Rest, der in letzte Winkel der Querdynamik vorstoßen will, sei das Luftfahrwerk samt einstellbarer Dämpfung ebenso empfohlen wie "Torque-Vectoring Plus", Keramik-Bremse (nur für Macan S) – und selbstverständlich das Sport-Chrono-Paket samt Fahrmodus-Drehregler im Original GT-Lenkrad. Da kann man die elektronische Assistenz schrittweise in die Pause schicken und auf Kopfdruck auch 20 Sekunden lang "Volle Kanne Macan" genießen. Doch Vorsicht: Macht erstens süchtig, kostet zweitens extra und drückt, drittens, Verbräuche zwischen acht und neun Litern in den Bereich der reinen Utopie.
Durchaus kein Wunder ist hingegen, dass sich bei so viel Technik der schönste Platz links vorne befindet. In passgenauem Sitz, auf Wunsch schallschutzverglast und umgeben von feinem Holz und edlem Leder. Mittig im Blick den noch immer analogen Drehzahlmesser, flankiert von gestochen scharfen Displays und einem neu gestalteten 10,9-Zoll-Touchscreen im Leinwand-Format samt Sprachsteuerung und serienmäßiger Online-Navigation. Und: Erstmals gibt’s eine beheizbare Frontscheibe ohne Drähte.
In diesem Leitstand erinnert – vom Überblick abgesehen – erst einmal wenig an ein SUV. Eher an einen Kombi auf Stelzen. Hinter der zweiten Reihe öffnen sich 500 Liter Laderaum, die sich durch Umklappen auf anderthalb Kubikmeter blähen lassen – und achtern dürfen noch bis zu 2,4 Tonnen an den Haken.
Auch für abseits des Asphalts ist der Macan ordentlich gerüstet. Zwar reicht er nicht an die Qualitäten des großen Bruders heran, bei 19 Zentimetern Bodenfreiheit (luftgefedert bis zu 23) und 30 Zentimetern Wattiefe darf einem aber schon einiges an Ungemach unter die 21-Zöller kommen.
Wer sich in Bescheidenheit übt, schrammt gerade noch an 60 000 Euro Einstiegspreis vorbei. Allerdings warten seitenweise Verlockungen, die am Ende dann sogar sechsstellige Beträge ermöglichen. Im Prinzip gibt es kaum etwas, was es nicht gibt.
Nur beim autonomen Fahren bremsen sie bei Porsche ein wenig. Selbstverständlich wahrt der Macan Abstand, Spur, Tempo und beherrscht bis Tempo 65 sogar selbstständig Stop & Go im Stau – ansonsten aber lenkt der Chef hier noch weitestgehend selbst. Zum Glück. Wer wollte so ein Auto schon irgendeinem Automaten überlassen?