Eigener Inhalt Suzuki Swift Sport: Gelber Bengel

Wolfgang Plank

Irgendwo in Deutschland. Irgendein Autohaus. Irgendein Verkäufer. Der Kunde fährt Probe und die Zeit verrinnt. Stunde um Stunde herrscht Ödnis im Showroom, derweil der Interessent fröhlich den Suzuki Swift Sport genießt: Straße, Schnee, Staub, Sonne ... Sieht so aus, als käme weder er jemals zurück noch das Auto.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Natürlich ist die Geschichte nur ein Werbespot. Aber durchaus ein hübscher. Und irgendwie kann man den Mann am Lenkrad und seine Freude ja verstehen. Wenig bereitet schließlich so viel Vergnügen, als mit einem kleinen Wägelchen ordentlich Gas zu machen.

Dafür sorgt ein 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS, der so auch im SX4 S-Cross und im Vitara S Dienst tut, und jede Menge Vortrieb beschert – dank neuester Abgas-Norm aber eben auch ein halbwegs reines Gewissen. Sogar bei artgerecht hoher Drehzahl. Denn selbstverständlich könnte man mit dem Swift Sport richtig behäbig unterwegs sein – nur: Wer wollte das schon ständig?

Für dauerhaft sanftes Dahinrollen hätten die Suzuki-Ingenieure den Kleinen nicht auf 970 Kilo Leergewicht hungern müssen, schon gar nicht wären am Fahrwerk dickere Stabi-Stäbe nötig gewesen, steifere Radträger oder gar Teflon-Lager. So aber fährt sich der Swift Sport in erfreulich guter Rallye-Tradition. Nicht kompromisslos hart, aber doch straff genug, um an schnellem Geschlängel Freude zu haben.

Das hat auch mit der präzisen Lenkung zu tun und dem gut gestuften Sechs-Gang-Getriebe. Allenfalls die Schaltwege würde man sich gerne kürzer wünschen. So oder so ist spurtreue Bewegung um die Hochachse bei Suzukis Jüngstem eindeutig Kernkompetenz. Und erfreulicherweise lässt das ESP da durchaus ein paar Freiheiten.

Damit man auch innen nicht ins Rutschen kommt, haben sie dem Kleinen tolle Sportsitze mit viel Halt an den Schultern verpasst. Dazu ein griffiges Lenkrad, Edelstahl-Pedalerie – und fürs optische Wohlgefühl zwischen doch ziemlich viel Cockpit-Plastik ein bisschen rot-schwarzes Interieur. Außen erkennt man den 3,89 Meter kurzen Frechdachs vor allem an 17-Zöllern, Heck-Diffusor und Seitenschwellern in Carbon-Optik, Doppel-Endrohr und Dachkantenspoiler.

Auch in Sachen Sicherheit macht der Swift Sport ordentlich was her. Als erster Suzuki überhaupt verfügt er über ein Spurhalte-System mit aktivem Lenkeingriff. Zudem hält er brav Tempo wie Abstand, warnt bei schweren Lidern und zur Not bremst er sogar. DAB-Radio, Navi und sogar eine Rückfahrkamera sind ebenfalls an Bord.

Wie das Serienmodell kommt auch der Swift Sport geduckter, breiter und mit längerem Radstand als der Vorgänger daher. Das beschert maximal 947 Liter Laderaum und zudem auskömmlich Platz in zweiter Reihe. Sogar oben, sofern man sein Haupt nicht über 1,80 Meter hoch trägt.

Die beste Nachricht allerdings: Mit 21 400 Euro ist der Einstieg ein äußerst fairer. Zumal außer Metallic-Lack alle Extras schon dabei sind. Und selbst die Glitzerfarbe kann man sich sparen. Mit "Champion Yellow" gibt es eine todschicke Reminiszenz an das Werks-Auto aus der Junioren-Rallye-WM. Alles andere sieht da ganz schön blass aus.

Begutachten kann man den gelben Bengel übrigens ab dem 23. Juni. Selbstverständlich auch ausgiebig probefahren. Zurückbringen aber sollte man ihn halt schon . . .