Und selbstverständlich steht der Passat weiterhin unter Strom. So sehr, dass der Plug-In-Hybrid das Sport-Kürzel GTE tragen darf. Selbst wenn der Namensgeber ein eher gemäßigtes, wenngleich höchst beständiges Lüftchen ist – dieser Passat weht nicht nur, er stürmt. Jedenfalls dann, wenn man seine gesamte Kraft entfesselt. Auf plötzlichen Pedaldruck oder im GTE-Betrieb bläst der Doppelherz-Passat wie ein Orkan: 218 PS und 400 Nm Drehmoment bringen den Frachter in siebeneinhalb Sekunden von null auf hundert. Eine ganz neue Definition von Windkraft.
Wirklich gedacht allerdings ist der GTE für die beschauliche Kreuzfahrt: ruhiges Dahingleiten mit weitgehender Flaute im Benzinmotor. Und weil VW die Kapazität des Akkus um ein Drittel vergrößert hat, schippert der Passat im Idealfall 55 Kilometer rein elektrisch. An den weltweit immer häufiger werdenden City-Maut-Schildern darf man dann getrost vorübersäuseln.
Allerdings ist die Verlockung der geballten Power nicht klein: Fahrwerk und Lenkung des GTE arbeiten präzise und kommen mit dem etwas höheren Gewicht von 1,7 Tonnen bestens klar. Sparen? Gerne. Aber ab und an darf es auch das sportliche Kontrastprogramm zum Elektro-Modus sein. Wer nie sündigt, verliert schließlich den Spaß an der Tugend…
Traditionell bietet VW den Passat auch wieder als "Alltrack". Der Antrieb begnügt sich im Alltag mit den Vorderrädern und reicht Kraft erst nach hinten weiter, wenn der Grip schwindet. Dann allerdings im Wimpernschlag-Tempo. Das macht den Alltrack zum König auf Kieswegen und feuchten Wiesen. Zumal er längs über die Haldex-Kupplung sperren kann und quer über die elektronische Stabilitätskontrolle. Für richtig tiefes Geläuf indes ist er nicht wirklich hoch genug, und an Böschungen kratzen schnell mal die Überhänge.
Auch jenseits von Mechanik hat sich einiges getan. Als erstes Modell nach dem neuen Touareg wird auch der Passat mit LED-Matrixscheinwerfern angeboten, als neue Schnittstelle zum Fahrer reagiert das erste kapazitive Lenkrad von VW auf Berührung, und mit den Infotainmentsystemen der nächsten Generation geht der Passat auf Wunsch permanent online und holt neue Funktionen und Dienste an Bord.
Die Türen öffnen sich ab 35 825 Euro, der GTE startet bei 45 810 Euro und die beiden Top-Motorisierungen samt Allrad haben dann schon eine Fünf vorne stehen. Dafür bringt man aber eben auch gut 1,7 Kubikmeter hinter die Klappe und kann sich gegen den Trend stemmen, dass Platz immer öfter SUV bedeutet.