Vielleicht aber endet mit Corona dereinst auch die Zeit der Heuchler. Denn wer es wirklich ernst meint mit der Zukunft von Mutter Erde und uns allen, dürfte bestenfalls noch Fahrrad fahren. Was zugegebenermaßen nicht immer ganz bequem ist mit zwei Kästen Mineralwasser, im Wolkenbruch oder zum 20 Kilometer entfernten Arbeitsplatz. Wenn aber schon Auto – dann gerne mit ein bisschen mehr Vernunft. Eher früher als später. Und weshalb, wenn nicht wegen 6000 Euro Staatsknete, sollte man ein E-Mobil ernsthaft in Betracht ziehen? Sehr viel mehr wird’s auf absehbare Zeit kaum geben.
Womöglich sollten auch die Hersteller etwas weitsichtiger sein und mehr Zukunft anpreisen als Vergangenheit. Irgendwann wird die Sprit-Party nämlich wieder zu Ende gehen. Und spätestens dann werden vor allem die Erbauer gehobener Fahrzeugklassen froh sein um jedes verkaufte Spar-Modell, das ihren Flottenverbrauch drückt. Und um jedes Elektroauto, das ihnen hilft, die immer strengeren Umweltauflagen einzuhalten.
Und vielleicht sollten sie darum weniger so tun, als verlasse noch beim größten Spritfresser die kostbare Luft den Endtopf sauberer, als sie in den Ansaugtrakt hineingekommen ist – sondern ihre Ingenieure und Designer auf wirklich zukunftsfähige Autos ansetzen. Wo es Nachholbedarf gibt, lässt sich in diversen Studien nachlesen. Akku-Autos gelten laut Umfragen durchweg als umweltfreundlich und überaus vernünftig – aber eben leider auch als langweilig, teuer und auf längeren Strecken nervig in Sachen Lade-Stopp. Gelänge da endlich der große Durchbruch bei Technik, Preis und Image – es wäre völlig egal, wenn der Spritpreis durch die Decke ginge. Selbst bei teurem Strom würde man noch ordentlich sparen. Für Pizza und Bier jedenfalls sollte es dicke reichen.