FP Nachhaltigkeit durch lokale Reparaturen

Der regionale Reparaturservice collaboREX GmbH kämpft in der Region mit dem Hashtag #gegenwegwerfwahn für mehr Nachhaltigkeit. Das soll neben dem eigenen Geldbeutel auch der Umwelt helfen und für bewussteren Konsum stehen.

 
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Der Begriff “Wegwerf-Gesellschaft” steht mittlerweile prägend für unsere Kultur. Wenn ein Gerät heute nicht mehr funktioniert, der Herd nicht mehr heizt oder die Waschmaschine ausläuft, tendieren wir immer häufiger dazu, diese Geräte einfach zu tauschen. Defekte Maschinen verstopfen Mülldeponien und Entsorgungsstationen – falls sie denn korrekt entsorgt werden - und das häufig nur aufgrund kleiner Teile, die meist nur einen Bruchteil der Neunanschaffungskosten ausmachen würden. Altschrott, der mit wenig Aufwand wieder funktionsfähig wäre, stellt auf lange Sicht ein ökologisches und ökonomisches Problem dar. Diese Geräte enthalten zum Beispiel oft Bauteile, die platzen und auslaufen können, man denke hier an festverbaute Smartphone-Akkus oder Elektrolytkondensatoren, sogenannten Elkos. Diese austretenden Flüssigkeiten sind für den Menschen und die Umwelt pures Gift.

Problematischer Schrott. Unproblematischer Neukauf?

Nicht nur „Altschrott“ stellt ein Problem dar, auch die Herstellung neuer Hilfsgeräte benötigt Ressourcen. Neben den Materialien, die zur Produktion verwendet werden, muss man auch die Energiekosten für die Herstellung sowie den Transport berücksichtigen. Apple veröffentlicht jedes Jahr eine Umweltbilanz für jedes Produkt, um solche Produktionskosten aufzuzeigen. Als Beispiel fallen für ein iPhone 11 Pro Max mit 64GB während der Lebensdauer 86 kg CO2 an, für dasselbe Smartphone mit 256GB Speicher sind es bereits 102 kg CO2. Alleine für Produktion und Transport gibt Apple einen Aufwand von 81% der CO2 Emission an. Hier legt man einen 3-Jahreszyklus für die Angaben zu Grunde, das bedeutet: Alle 3 Jahre erwartet Apple für ein iPhone 11 Pro Max 64GB ca. 70 kg CO2 zu verbrauchen. Im Alltag benutzen viele Menschen ihr Smartphone nur 2 Jahre und kaufen mit entsprechender Vertragsverlängerung ein neues. Oftmals hat so ein kleines Gerät dann bereits erste Schrammen und Dellen. Ein defektes Display oder ein lahmender Akku gehören ebenso zu den bekannten Problemen. Bei der Betrachtung von nur einem Gerät sind diese Werte sicherlich nicht schlimm, allerdings findet man in einem typischen Haushalt neben Smartphones und Tablets noch PCs, Notebooks, Fernseher, Spülmaschen, Waschmaschinen, Herd und noch so vieles mehr. All diese Produkte haben eine „natürliche Lebensdauer“, innerhalb dieser die Geräte anstandslos funktionieren müssen. Wie viele Geräte wir besitzen und wie häufig wir diese durch Neugeräte ersetzen hat einen direkten Einfluss auf eine Veränderung des Weltklimas. Ein Ausstoß von CO2 bei der Produktion selbst betrifft im ersten Moment vielleicht nur das Produktionsland, auf Jahre oder gar Jahrzehnte betrachtet ist Deutschland als Konsummacht allerdings ebenfalls an den negativen Auswirkungen auf das Klima beteiligt.

Gegen den Wegwerfwahn!

Leider war es bisher in Hof und Umland schwierig kompetente Hilfe bei Reparaturanfragen zu erwarten. Oftmals werden Geräte ohne weitere Prüfung durch Fachpersonal, in der Elektrotechnikbranche ist dies ein Meister, direkt an den Hersteller zur Sichtung zurückgesendet. Natürlich verursacht dies wieder höhere Kosten und sorgt, aufgrund der langen Transportwege, für eine höhere Belastung der Umwelt. Diese Lücke soll nun endlich in Hof angegangen und durch collaboREX GmbH geschlossen werden. Die erfahrenen Elektrotechnikmeister beraten, ob eine Reparatur sinnig ist. Dadurch wird nur repariert, wenn dies nachhaltig ist und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Unter dem Motto „Gut repariert ist besser als neu!“ und dem Hashtag #gegenwegwerfwahn soll in Zukunft eine Anlaufstelle für Reparaturen und technische Probleme aller Art entstehen, damit auch wir und unsere Region einen Teil für eine umweltfreundlichere Zukunft beitragen können.

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