Drittes Test-Unternehmen in der Einführungsphase ist die Zeitschrift Brigitte, die zunächst digitale Pinnwände zu den Themen Ostern, Backen und DIY verknüpft. Eine Ausweitung in den kommenden Monaten auf die Bereiche Fashion, Beauty, Reise, Food und Fitness ist vorgesehen. Maggi, Urbanara, Brigitte – die anvisierte Zielgruppe für den Einsatz von Pincodes ist offenkundig weiblich und häuslich.
Zeitgleich mit der Einführung der neuen Pincodes bei den drei genannten Launch-Partnern ist es seit Mittwoch allen Pinterest-Nutzern mit einem Business-Account möglich, kostenlos eigene Pincodes zu erstellen und damit die Eigenwerbung über das Foto-Netzwerk zu intensivieren. Schon jetzt nutzen Unternehmen und Marken Pinterest, um mit als bezahlter Werbung eingestreuten Bildern auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Dem Nutzer wird ein solches Bild von Pinterest als Vorschlag zu seinen eingestellten Interessensgebieten angezeigt, ein Link führt dann direkt weiter auf die Internetseite des Werbekunden.
In den USA gehen die Strategen von Pinterest bereits einen Schritt weiter: Dort wird mit Pins, also Bildern, experimentiert, über die sich Artikel direkt kaufen lassen, ohne dass der Nutzer die App verlassen muss. Beispiel: Sie sehen das Foto eines toll dekorierten Ostertisches und können sofort per Klick die bunten Eier oder Hasen-Servietten ordern. Für impulsive Käufer könnte Pinterest damit zu einer echten Gefahrenzone werden.
Dabei war das Netzwerk bisher ein eher harmloser Ort für kreativ werkelnde Ideen-Sammler. Wer einen Adventskalender basteln oder ein Hochbeet anlegen wollte, suchte auf Pinterest oder im Netz passende Fotos zu seinem Vorhaben und pinnte sie auf eine seiner digitalen Pinnwände. Nun aber wird gescannt, gestaunt – und wohl bald auch geshoppt.
Gut jeder dritte Social-Media-Nutzer in Deutschland kann sich das Leben ohne soziale Netzwerke nicht mehr vorstellen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom hervor. Des weiteren ergab die Studie, dass 87 Prozent aller Internetnutzer bei Facebook, Youtube und Co. aktiv sind, bei den 14 bis 29-Jährigen sind es sogar 98 Prozent.
"Social Media ist schon lange kein Jugend- oder Nischenphänomen mehr, sondern hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem festen Teil unseres Lebens entwickelt", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder bei der Präsentation der Ergebnisse in Berlin.
Im Schnitt sind Social-Media-Nutzer auf drei Plattformen angemeldet. Die jüngeren Befragten (14 bis 29 Jahren) sogar bei fünf. Von den 50 bis 64-Jährigen sind 80 Prozent bei mindestens einem Netzwerk dabei. Bei den über 65-Jährigen immerhin noch 65 Prozent.
An der Spitze stehen nach wie vor Facebook und Youtube. 28 Prozent sind bei
Instagram aktiv, 20 Prozent bei Pinterest und 19 Prozent bei Twitter. Für 14 bis 29-Jährige spielen Instagram (63 Prozent) und Snapchat (43 Prozent) eine wichtige Rolle, während das Interesse an den beiden Plattformen mit zunehmendem Alter deutlich abnimmt.