Eigener Inhalt So! machen Sie sich einen Namen im Netz

Susann Winkel
 Foto: AdobeStock

Die Internet-Domain "Die Blauen" sorgte diese Woche für Aufregung. Einen Namen im Netz kann sich im Prinzip jeder sichern – wenn er ein paar Dinge beachtet ...

 
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Noch gibt es keine Internetseite unter der Adresse www.dieblauen.de. Wer sie aufruft, gelangt zu einer Mitteilung des Unternehmens United Domains: "Diese neue Domain wurde im Kundenauftrag registriert." Der Kunde, genauer die Kundin – das ist die Noch-Parteivorsitzende der AfD, Frauke Petry. Und die möchte sich noch nicht genauer dazu äußern, was sie mit dieser Seite vorhat.

Das muss sie auch nicht. Eine Domain, also eine Internet-Adresse, kann sich im Prinzip erst einmal jeder sichern – für sein Unternehmen, einen Verein oder einen Blog. Der Name sollte nur gut gewählt werden, damit die Seite später auch gefunden werden kann. Während sich Computer untereinander über lange Ziffernfolgen, die IP-Adressen, erkennen, gibt es als Gedächtnishilfe für die menschlichen Nutzer des Internets Namen wie www.bundestag.de oder eben www.dieblauen.de. Ein solcher Name kann nur einmal vergeben werden, ob er noch zu haben ist, lässt sich in Deutschland unter anderem über die Internetseite der Registrierungsstelle Denic eG herausfinden.

Vor der Entscheidung für den Namen steht jene über die Endung der Internet-Adresse, die sogenannte Top Level Domain. In Deutschland ist das meist die Endung "de", die übrigens auch am günstigsten ist mit weniger als einem Euro Gebühr im Monat. Daneben gibt es Endungen wie "org", "com" oder "net", die häufig von kommerziellen Unternehmen genutzt werden. Einige Top Level Domains sind geschützt. So dürfen nur die Seiten von Bildungseinrichtungen mit "edu" enden und "gov" ist den Regierungsorganen der USA vorbehalten.

Für den eigentlichen Namen der Adresse sind international folgende Zeichen zugelassen: die 26 Buchstaben des Alphabets, die Ziffern von 0 bis 9 und der Bindestrich. Denic, die die deutschen Adressen vergibt, unterstützt auch noch 93 weitere Zeichen wie zum Beispiel Umlaute. Das erschwert es allerdings erheblich für Nutzer im Ausland, die Seite anzusteuern. So hätten bereits Schweizer Probleme damit, Adressen mit einem Eszett abzurufen. Achtung: Ist der Name einem bestehenden zu ähnlich oder verletzt er Namensrechte eingetragener Marken, droht Post vom Anwalt.

Ist der passende freie Name gefunden, wird er in der Regel für zwölf Monate gegen Gebühr gemietet. Wird dieser Mietvertrag nicht verlängert, ist der Name wieder frei. www.dieblauen.de existiert übrigens schon seit 2009 – Frauke Petry hat ihn sich aber erst im Juli dieses Jahres gesichert.