Münchberg Drei Wochen keine Expresszüge Hof-Bayreuth

Von Werner Rost
Jeder zweite Regionalexpress-Zug von Hof nach Nürnberg fährt normalerweise über Münchberg und Bayreuth. Während der dreiwöchigen Bauarbeiten zwischen Münchberg und Stammbach müssen diese Züge über Marktredwitz umgeleitet werden. Die Halte in Münchberg und Bayreuth entfallen in dieser Zeit. Foto: Werner Rost

Eine Großbaustelle der Bahn bei Münchberg hat massive Auswirkungen. Viele Fahrgäste müssen öfter umsteigen und sind länger unterwegs. Es gilt ein Ersatzfahrplan.

 
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Hof/Münchberg/Bayreuth - Bei der Bahn schießen die Baustellen in Nordost-Oberfranken derzeit wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Das hat heuer einen besonderen Grund: Während der achtmonatigen Vollsperrung zwischen Bamberg und Lichtenfels von Mitte Januar bis Anfang September galt im weiten Umkreis ein Bauverbot, um den Umleiterverkehr nicht zu beeinträchtigen.

In den vergangenen Wochen ließ die Bahn zwischen Martinlamitz und Kirchenlamitz eines der beiden Gleise auf fünf Kilometer Länge erneuern. Deshalb muss die Privatbahn Agilis derzeit zwischen Hof und Marktleuthen ihre Züge durch Busse ersetzen. Die Regionalexpress(RE)-Züge von DB Regio erhielten durch den eingleisigen Abschnitt teilweise Verspätungen.

Erheblich größere Auswirkungen auf den Personenverkehr haben die Bauarbeiten, die am Montag zwischen Münchberg und Stammbach beginnen. Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage der Frankenpost versichert, sind am Montagmorgen die laufenden Arbeiten zwischen Hof und Marktredwitz abgeschlossen.

Somit können jene RE-Züge, die über Marktredwitz umgeleitet werden, ohne baustellenbedingte Einschränkungen fahren. Und so sieht das Ersatzkonzept im Einzelnen aus:

RE-Züge Hof-Münchberg-Bayreuth-Nürnberg: Die Stationen in Münchberg und Bayreuth entfallen. Stattdessen werden diese RE-Züge über Marktredwitz und Kirchenlaibach umgeleitet, wo nach dem Ersatzfahrplan jeweils ein Halt ist. Dabei kann man in Kirchenlaibach auf einen Agilis-Zug nach Bayreuth umsteigen. Als einzige umsteigefreie Direktverbindungen zwischen Hof und Bayreuth verbleiben die Agilis-Züge, die mit Halt an allen Unterwegs-Stationen jedoch länger unterwegs sind.

RE-Züge Hof-Bamberg: Diese Züge werden im Abschnitt zwischen Münchberg und Marktschorgast in beiden Richtungen durch Busse ersetzt. Dabei fährt der RE ab Hof zirka 20 Minuten früher ab. Aus Richtung Bamberg müssen die Fahrgäste in Münchberg auf den Agilis-Zug umsteigen, der in Richtung Bad Steben über Hof fährt.

RE-Züge Hof-Lichtenfels: Diese Züge fahren umsteigefrei, allerdings drei Minuten früher ab Hof und mit einem längeren Aufenthalt in Münchberg. In der Gegenrichtung müssen diese Züge in Marktschorgast warten und erreichen in Hof den RE-Anschluss nach Dresden nicht.

Nachts nur Busse: Von 22 Uhr bis 5 Uhr sind nur Busse im Einsatz. Dies betrifft den Spätzug aus Richtung Nürnberg und Bayreuth, der normalerweise um 0.57 Uhr am Hofer Hauptbahnhof ankommt. Der Ersatzbus erreicht Hof erst um 2 Uhr.

Bahn investiert 4,3 Millionen Euro zwischen Münchberg und Stammbach

Dauer der Bauarbeiten: Die Arbeiten finden vom 24. Oktober bis zum 14. November statt.

Unmittelbar betroffener Streckenabschnitt: Die Arbeiten finden zwischen Münchberg und Stammbach sowie im Bahnhof Münchberg statt.

Umfang der Bauarbeiten: Die Bahn lässt eines der beiden Gleise komplett erneuern. Das nicht betroffene Gleis, auf dem tagsüber nur ein Teil der Personenzüge rollen kann, wurde bereits 2010 saniert. Die DB Netz AG lässt heuer auf der anderen Seite 18 756 Meter Schienen erneuern, 15 530 neue Schwellen verlegen sowie 14 000 Tonnen Schotter und 1100 Tonnen Planums-Schutzschicht einbauen. Außerdem werden im Bereich der Bahnhöfe Münchberg und Stammbach jeweils ein Gleis erneuert, in Münchberg außerdem eine Weiche. Wegen diesen Weichenbau-Arbeiten kann der abends letzte Agilis-Zug nicht von Hof bis Helmbrechts fahren, sondern muss zwischen Schwarzenbach an der Saale und Helmbrechts durch einen Bus ersetzt werden. Außerdem ist der Abschnitt Münchberg-Stammbach jeweils von 22 bis 5 Uhr komplett gesperrt.

Modernste Gleisbau-Technik: Bahnfans können sich auf den Einsatz eines Gleis-Umbauzugs vom Typ "Matisa P100" und einer Hochleistungsbettungsreinigungsmaschine "RM 95-800" freuen.

Baukosten: Die DB beziffert die Kosten auf zirka 4,3 Millionen Euro.

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