Arzberg Der Ärztemangel treibt die UPW um

 Quelle: Unbekannt

Dr. Heinz Eschlwöch sieht große Probleme in der Patientenversorgung auf Arzberg zukommen. Er will, dass auch die dafür zuständigen Stellen die ungünstige Situation anerkennen.

 
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Arzberg - Junge Hausärzte gibt es in Arzberg tatsächlich nicht. Das hat der Antrag der UPW-Fraktion bei der jüngsten Stadtratssitzung mehr als deutlich gemacht. "Es droht eine Unterversorgung in diesem Bereich", ist sich Fraktionssprecher Dr. Heinz Eschlwöch sicher. Diese müsse auch der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen zur Kenntnis nehmen.

Geht es nach diesem Gremium, stehe die Stadt Arzberg nämlich gar nicht so schlecht da: Nach der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie wurde der bisherige Planungsbereich Landkreis Wunsiedel in die zwei Bereiche Marktredwitz/Wunsiedel und Selb geteilt. Daraus ergebe sich nun ein rechnerisches Problem, erklärte Heinz Eschlwöch: "Damit herrscht jetzt in Selb eine hausärztliche Unterversorgung und im Bereich Marktredwitz/Wunsiedel einschließlich Arzberg eine Überversorgung." Mit dieser neuen Aufteilung werde aber die tatsächliche Situation in Arzberg nicht korrekt abgebildet: "Wir haben fünf Hausärzte im Alter von 65, 65, 63, 62 und 53 Jahren. Ein Hausarzt arbeitet nur noch halbtags, und im Umfeld von Arzberg sind noch drei Filialen an Orten, wo der Arztsitz verwaist ist, nämlich in Schirnding, Thierstein und Konnersreuth."

Die UPW forderte Bürgermeister Stefan Göcking zum Handeln auf. Er solle beim Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen einen Antrag stellen: Das verantwortliche Gremium solle für Arzberg eine drohende Unterversorgung anerkennen und den Bereich auch dementsprechend einstufen.

Das hat einen konkreten Hintergrund, wie der Fraktionssprecher ausführte: "Sollte eine drohende Unterversorgung für Arzberg festgestellt werden, könnte die Kommune zusammen mit anderen Leistungsträgern in den Genuss von Förderprogrammen kommen." Beispielhaft nannte er die mögliche Förderung von Modellen zur wohnortnahen ärztlichen Versorgung. So könnte sich die UPW eine Unterstützung der Kommune beim Aufbau eines eigenen Gesundheitszentrums in Kooperation mit dem Klinikum Fichtelgebirge vorstellen. Auf diese Weise könne man durch die Verzahnung von klinischer und ambulanter Versorgung die Zukunft sichern.

"Nachdem die negative Entwicklung im hausärztlichen Bereich abzusehen ist, muss jetzt die Stadt die Initiative ergreifen, um zusammen mit anderen Leistungserbringern Modelle anzustoßen, die die medizinische Versorgung unserer Mitbürger nachhaltig sichern helfen", schloss Heinz Eschlwöch seinen Antrag.

"Das ist ein Antrag in unser aller Sinne", sagte Bürgermeister Göcking. Das sahen auch die beiden anderen Stadtratsfraktionen so und stimmten dem Antrag der UPW zu.

Der Pausenhof der ehemaligen Mittelschule hat sich inzwischen zu einem "schwarzen" Parkplatz gewandelt. Dass dort immer wieder Fahrzeuge stehen, obwohl für das Areal eigentlich ein Parkverbot besteht, stört viele Bürger. Deshalb fragte Marion Stowasser-Fürbringer (UPW) im Stadtrat: "Kann man das bestehende Parkverbot eventuell aufheben?" Sie wisse vom Unmut vieler Friedhofsbesucher. "Sie können nicht verstehen, warum etwa Lehrer dort ihre Autos abstellen dürfen, das alte Mütterchen mit der schweren Grabeinpflanzung aber nicht und deshalb weiter laufen soll."

Bürgermeister Stefan Göcking (SPD) sprach sich gegen die Öffnung des Pausenhofes als Parkplatz aus: "An der Grundschule ist immer noch Betrieb. Es können jederzeit Kinder über den Pausenhof laufen." Zudem sei die Zufahrt zum Pausenhof über die Schachtstraße eigentlich während der Unterrichtszeiten gesperrt. Überdies komme man nur über das Schulgelände auf den Platz, der auch zeitweise zur Verkehrserziehung genutzt werde. "Wir müssten den Platz dann stundenweise zum Parken frei geben."

Dass dort immer wieder Autos stünden, sei tatsächlich ein Problem, räumte Göcking ein. "Es gibt einige wenige Ausnahmeberechtigungen, aber wenn zum Beispiel der Schneepflug rein muss und die Autos stehen dort, dann tut sich der Fahrer schwer." Er führe zurzeit Gespräche mit den Lehrern über diese Problematik.

Ordnungsamtsleiter Michael Fuchs sagte, dass es zu diesem Thema bereits im Jahr 2012 einen Ortstermin mit Vertretern des Landratsamtes, der Polizei und anderer Behörden gegeben habe. "Dabei ist ganz klar herausgekommen, dass es keine Möglichkeit gibt, die Schachtstraße für den Verkehr komplett zu öffnen." Das sei der Schulkinder wegen viel zu gefährlich.

Die Diskussion weitete sich auf den Parkplatz zwischen dem Friedhof und der Schillerstraße aus. Dort sind bislang 16 Parkplätze für die Lehrer reserviert. "So viele Lehrerparkplätze brauchen wir doch gar nicht mehr", fasste Werner Zangmeister (SPD) zusammen. Die Zahl der reservierten Parkplätze zu reduzieren, sei eine Möglichkeit, meinte der Ordnungsamtsleiter. "Die Lehrer sollten die Parkplätze am Friedhof nutzen." Auf diese Weise könnten die Kinder geschützt werden, und allen Parkplatzsuchenden würden gerechte Möglichkeiten eingeräumt. Mit diesem Vorschlag konnte sich auch das Gremium anfreunden. tami

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