Bedenken, dass verlassene Ehemänner vor dem Frauenhaus randalieren könnten, räumte Wagner aus. Die Polizei habe bestätigt, dass sich in Selb seit Bestehen des Hauses lediglich einmal ein Mann vor die Einrichtung gesetzt habe, dem die Polizei dann ein Platzverbot erteilt habe. "Damit war die Sache erledigt", betonte er. Dennoch werde die Polizei des Öfteren vor Ort sein. Nämlich dann, wenn Frauen gebracht würden oder Vernehmungen anstünden.
Nach dem Vortrag Wagners sagte Bürgermeister Stefan Göcking, er hoffe, dass die Bedenken nun aus der Welt seien. Das Sozialzentrum sei eine sehr wichtige Einrichtung. "Besser wäre es, wenn wir solche Einrichtungen nicht brauchen würden, aber die Welt ist nun mal anders, als wir sie uns wünschen", sagte der Rathaus-Chef. Er sei davon überzeugt, dass die AWO den Standort gut gewählt habe.
Es sei grundsätzlich gut, wenn ein Investor komme und in Arzberg baue, betonte CSU-Fraktionssprecher Dr. Stefan Brodmerkel. Er wollte wissen, ob es Vorgespräche mit der Edeka gegeben habe. "Ja, die wissen, was wir bauen", sagte Alexander Wagner. Nach möglichen Einsprüchen von Anwohnern fragte zweite Bürgermeisterin Marion Stowasser-Fürbringer (UPW). Er habe mit Nachbarn gesprochen, sagte der Vorsitzende. "Die finden das gut." Im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans seien Einsprüche möglich, ergänzte Bürgermeister Göcking. Was mit der restlichen Fläche passieren werde, interessierte dritten Bürgermeister Michael Fuchs (CSU). "Ideen habe ich Tausende", sagte Wagner. "Aber erst einmal wird es eine grüne Wiese."
Die SPD-Fraktion habe sich über die 2,5-Millionen-Investition gefreut, sagte deren Vorsitzender Peter Gräf. Er sei froh, dass die Baulücke geschlossen werde. Nach dem erwarteten ehrenamtlichen Engagement fragten Bernd Fürbringer und die zweite Bürgermeisterin. Die AWO werde versuchen, den Förderverein auf jüngere Beine zu stellen, sagte Wagner. Aufgaben seien vor allem Spendensammeln und Prävention, wenn möglich auch die Hilfe für die Frauen und die Kinder. Sie habe mit einer Frau vom Förderverein in Selb gesprochen, sagte Martina von Waldenfels (CSU). Diese habe keine Bedenken gegen den Standort Arzberg geäußert.