Arzberg Großes Fest zur Goldenen Profess

Von Christopher Michael

Schwester Traudlinde steht seit 50 Jahren im Dienst der katholischen Kirche. Die Kirchengemeinde und ihre Mitschwestern veranstalten für sie deshalb einen großen Festgottesdienst in der bunt geschmückten Kirche Maria Immaculata.

 
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Arzberg - "Rede Herr, dein Diener hört" - dieser Bibelspruch aus dem Buch Samuel steht wohl wie kein zweiter für die Lebensaufgabe der Franziskaner-Schwester Traudlinde. Nun hat sie im Kreise ihrer Mitschwestern aus Fockenfeld, Mallersdorf und Marktredwitz und mit vielen weiteren Gästen in Arzberg ihre Goldene Profess gefeiert.

"Das ist ein einmaliges Fest für Arzberg und eines, das wir so wohl nie wieder haben werden", sagte der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, Stefan Prunhuber, als sich die Gäste zum großen Kirchenzug sammelten. Viele nutzten da gleich die Gelegenheit, Schwester Traudlinde ihre Glück- und Segenswünsche mit auf den Weg zu geben. Denn immerhin ist die Ordensschwester bereits seit 50 Jahren im Dienst der katholischen Kirche.

Sogar die Arzberger Störche schwangen sich zu diesem besonderen Anlass auf und kreisten über den Köpfen der Menschen, die in einem langen Kirchenzug von der Grundschule in die Arzberger Kirche Maria Immaculata schritten. Allen voran das Kruzifix, schritten die Festgäste durch einen extra für diesen Tag errichteten, grünen Torbogen. Und auch vor der Kirchentür wartete ein bunt geschmückter Blumenteppich auf die Jubilarin.

Im Inneren sang der Kirchenchor der Gemeinde und gab dem anschließenden Gottesdienst einen noch festlicheren Rahmen. "Ich glaube, dass es auch heute noch Samuels gibt und Menschen, die auf Gott warten", sagte der frühere Arzberger Pfarrer Klaus-Dieter Geuer in seiner Predigt mit Bezug auf den Bibelspruch. "Auch Sie haben den Ruf Gottes immer klarer und deutlicher vernommen und einen immer festeren Entschluss gefasst", sagte Geuer.

In den fast 30 Jahren, in denen Schwester Traudlinde nun bereits in Arzberg tätig ist, habe sie immer Einfühlungsvermögen und ein beherztes Engagement gezeigt, ergänzte der Geistliche. "Sie sind ein kleines Stück Arzberg geworden." Vor allem die Pflege und Betreuung von Kranken und Senioren liegen Schwester Traudlinde am Herzen.

Da ist es nicht zu verwundern, dass die Zahl ihrer Gratulanten schier grenzenlos war. Allen voran Vertreter der kirchlichen Einrichtungen, des Pfarrgemeinderats, Kindergartens Marienheim, Club60, des Kirchenchors, der Ministranten, der KAB, der Kolpingfamilie und der Theatergruppe wünschten ihr alles Gute für ihr weiteres Engagement. Denn ans Aufhören denkt Schwester Traudlinde noch lange nicht. "So Gott will, möchten wir in zehn Jahren Ihre Diamantene Profess in Arzberg feiern", sagte Stefan Prunhuber.

Auch die evangelische Kirchengemeinde der Stadt gratulierte durch Pfarrer Kai Steiner, der in seinem Grußwort vor allem Schwester Traudlindes soziales Engagement heraushob und davor auch vor einem Zitat Martin Luthers nicht zurückschreckte. "Einen traurigen, verzagten Menschen fröhlich zu machen, ist mehr, als ein Königreich zu erobern", sagte Steiner. "Wir können kaum ermessen, wie vielen verzagten und traurigen Menschen Sie Sonnenlicht und Fröhlichkeit gebracht haben."

Im Anschluss an den Gottesdienst lud Schwester Traudlinde ins Katholische Vereinsheim ein, in dem ihr unter anderem die Kinder aus dem Marienheim alles Gute für die Zukunft wünschten und ihr zahlreiche Geschenktäfelchen aus Schokolade überreichten. "Ich möchte mitgehen, mithelfen und Brücken bauen", sagte Schwester Traudlinde zu ihren zahlreichen Gästen in einem kleinen Wort des Dankes. "Sie sind eine große Frau", lobte Bürgermeister Stefan Göcking Schwester Traudlindes Arbeit. "Und Sie sind eine starke Persönlichkeit.

Ich möchte mitgehen, mithelfen und Brücken bauen.

Schwester Traudlinde


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